Den Baui kennt fast jeder in der Südstadt. Der Vorstand des Fördervereins sucht jetzt Nachfolger für seine ehrenamtlichen Aufgaben.
„Ein einzigartiger Ort“Förderverein „Baui“ in der Kölner Südstadt sucht Vorstand
„Der Baui ist ein ganz besonderer, einzigartiger Ort. Die Kinder und Jugendlichen können sich hier frei entfalten, viel selbst gestalten. Sie können alles selbständig machen und bekommen Hilfe und Anleitung von den Mitarbeitern, wenn sie wollen“, schildert Nora Koldehoff. Ihre drei Kinder sind im Jugendzentrum Bauspielplatz in der Südstadt groß geworden. Auch für die Kinder von Gabriele und Joachim Altmann sei der Baui für viele Jahre wie ein zweites Zuhause gewesen, erzählen die beiden „Sie kamen gleich nach der Schule und haben sich super wohlgefühlt“, berichtet das Ehepaar. Als Jugendliche blieben sie der Einrichtung treu, machten Gruppenleiterscheine und halfen in Ferienfreizeiten.
Bauspielplatz entstand 1978 aus einer Elterninitiative
Mittlerweile haben schon Generationen von Kindern und Jugendlichen den Baui durchlaufen, die Einrichtung gibt es seit rund 45 Jahren. Das Jugendzentrum ist in einem alten, preußischen Fort im Friedenspark untergebracht und hat ein ganz besonderes Flair. Die Innenräume sind riesig, teilweise mit gewölbten Decken. Herzstück der Einrichtung ist das große Außengelände mit Bäumen und Feuer- und Wasserstellen. Hier können die Kinder toben, Lärm machen und aus Holz Hütten, Schiffe und Verschläge bauen und das Gelände nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten.
Der Bauspielplatz in der Südstadt entstand 1978 aus einer Elterninitiative. Nach anfänglichen Konflikten mit der Stadt, übernahm diese die offizielle Trägerschaft für den Baui. Seit 1998 läuft das Jugendzentrum unter der Trägerschaft der Jugendzentren Köln gGmbH, einer städtischen Tochtergesellschaft.
Förderverein sucht neue Ehrenamtler
Vor mehr als 30 Jahren gründete sich ein Förderverein, um die Einrichtung zu unterstützen. „Der Förderverein übernimmt Kosten, die das Jugendzentrum aus seinem Budget nicht tragen kann. Er unterstützt zum Beispiel auch Familien, die Bedarf haben, die angebotenen Ferienfreizeiten für die Kinder zu finanzieren“, erläutert Koldehoff.
Sie und die Altmanns engagieren sich seit vielen Jahren als Vorstand im Förderverein. „Unsere Kinder sind alle mittlerweile über 20 und dem Baui entwachsen. Wir möchten den Staffelstab jetzt an andere übergeben“, sagt Koldehoff.
Zu besetzen: Vorsitz, Schriftführer, Kassenwart
Zu besetzen sind die Posten des Vorsitzes, des Schriftführers und des Kassenwarts. Die stellvertretende Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins wird noch weitermachen. „Das klingt immer so bürokratisch, aber der Aufwand für das Ehrenamt ist wirklich überschaubar“, sagt Altmann. Einmal im Jahr muss eine Mitgliederversammlung durchgeführt, und die Buchhaltung muss gemacht werden.
Schön fänden es die drei, wenn der Frühlingsmarkt und der Adventsmarkt, den der Vorstand vor rund 15 Jahren ins Leben rief, weitergeführt würden. „Das ist aber kein Muss. Es ist auch denkbar, dass sich dafür ein eigenes Orga-Team bildet. Der neue Vorstand kann eigene Ideen entwickeln“, sagt Koldehoff. Wichtig sei, dass der Verein – er hat um die 80 Mitglieder – weiterhin sichtbar bliebe. „Wir bekommen Spenden von Unternehmen und Privatpersonen, aber dafür muss man immer mal wieder zeigen, dass es den Verein gibt“, so Koldehoff.
Als Nachfolger wären Eltern oder Großeltern von aktuellen Besucherkindern des Bauis ideal, meinen sie und die Altmanns, aber es kämen auch andere Menschen, die sich engagieren möchten, infrage. Abgeben wollen die drei ihre Posten bis Ende August. Falls sich keine Nachfolger finden, müsse der Förderverein aufgelöst werden. „Das wäre sehr schade. Es ist so eine tolle Einrichtung mit einem tollen Team, die es verdient, unterstützt zu werden“, sagen Koldehoff und Gabriele und Joachim Altmann.
Wer sich für einen Vorstandsposten interessiert, kann sich beim Förderverein melden oder das hauptamtliche Team des Baui ansprechen.