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Kino-PremiereWarum die Südstadt finnische Melancholie liebt

Lesezeit 2 Minuten
Filmpremiere Fallende Blätter im Odeon-Kino

Das finnische Indie-Pop-Duo „Maustetytöt" spielte vor Filmszenen

Die Filme von Aki Kaurismäki beeindruckenden seit Jahrzehnten durch ihre Ruhe und den subtilen Humor. So auch "Fallende Blätter".

Zwei Menschen, die auf der Suche nach Liebe sind, begegnen sich und versuchen trotz widriger Umstände, wie einer verlorenen Telefonnummer, zueinander zu finden. Die Geschichte des Films „Fallende Blätter“ vom finnischen Regisseur Aki Kaurismäki klingt bekannt. Seine Inszenierung jedoch bedient sich keiner kitschigen und klischeehaften Verklärungen der Liebe, sondern sie schafft es, in einen düsteren und einsamen Alltag ein wärmendes Gefühl der Hoffnung zu transportieren.

„Fallende Blätter“ feiert ihre NRW-Premiere am Montagabend im Odeon nicht nur mit einer Vorstellung des Filmes, sondern auch mit einem anschließenden Konzert des finnischen Indie-Pop-Duos „Maustetytöt“. Es besteht aus den beiden Schwestern Anna und Kaisa Karjalainen, die bereits im Film einen Auftritt haben. Dort performen sie ihren Song „Syntynyt suruun ja puettu pettymyksin“ (Geboren in Kummer und gekleidet in Enttäuschung). Mit gleichbleibenden ernsten Mienen spielen sie auch im Anschluss an den Film ihr Set, ohne ein Wort zu sagen.

Fünf Stationen hat die Kinotour von „Fallende Blätter“ und Maustetytöt in Deutschland. Die Premiere in Köln ist die Auftaktveranstaltung und somit das erste Deutschlandkonzert von Maustetytöt. Das Odeon ist ausverkauft. Nicht nur das Südstadt-Publikum liebt die Melancholie und die sanfte Ironie von Kaurismäki ("Ariel", "Leningrad Cowboys") seit Jahrzehnten. Stoisch spielen die Schwestern Keyboard und Gitarre und singen, im Hintergrund läuft der Film „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“ ohne Ton, ebenfalls ein Film von Aki Kaurismäki aus dem Jahr 1990.

Ihre Musik verbindet eingängige synthetisch-poppige Melodien mit düsteren Texten. Die Melancholie ihrer Musik greift die Stimmung von „Fallende Blätter“ mühelos auf und vermittelt durch die spielerischen Melodien gleichzeitig ein Gefühl von Geborgenheit. Ab Donnerstag läuft der Film im Kino.