In der Kölner Südstadt blickt Sel Öker auf sieben Jahre erfolgreichen Gastronomiebetrieb zurück. Mit rustikaler Einrichtung und Deftigem aus der Küche zieht das Restaurant viele Gäste an.
Gastro in KölnDie „Speisekammer“ ist eine Südstadt-Perle mit Wohnzimmer-Flair
Nur wenige Viertel entfalten ein vergleichbares Flair wie die Kölner Südstadt. Rund um Chlodwigplatz und Ubierring locken verführerische Adressen. Mittendrin stößt man auf die Speisekammer. So unspektakulär wie ihr Name klingt, so erfrischend ist ihr Gastgeber. Sel Öker zählte schon 2008 zum ersten Team. „Zunächst habe ich nur einmal wöchentlich geholfen, dann immer häufiger, bis ich die Speisekammer schließlich vor knapp sieben Jahren übernommen habe“, blickt er zurück. In der Rolle des Gastgebers ist er in seinem Element. „Die Leidenschaft habe ich von meiner Mutter Maria. Bei uns zu Hause war immer viel los. Ständig kamen Familie und Freunde vorbei, um bei uns zu essen. Wahrscheinlich sind deshalb auch meine Brüder in der Gastronomie gelandet“, sagt er.
Speisekammer in Köln: Daher kommt die Zahl sieben
Aus dem türkischen Sivas in Zentralanatolien kam die Familie nach Hamburg, wo Sel seine Kindheit und Jugend verbrachte. Zu Hause war er die „Sieben“. „So nannte mich meine Mutter. Ich wurde schließlich als ihr siebtes Kind geboren. Das verbindet mich auch mit meinem Vater, der ebenso als Siebter geboren wurde“, berichtet er über die besondere Bedeutung der Zahl in seinem Leben. Symbolisch hängt die Sieben daher auch kaum übersehbar über der Theke. Die Stammgäste begrüßt Öker meist mit einer Umarmung und dem einen oder anderen Spruch. Wer das Lokal zum ersten Mal besucht, wird ebenso herzlich empfangen. Die Stimmung passt zur Wohnzimmeratmosphäre, die durch einen Dielenboden und rustikale Holztische entsteht. „Aus dem Einfachsten das Beste machen“, lautet die kulinarische Maxime des 62-Jährigen.
Speisekammer in Köln: Deftiges auf der Speisekarte
Deftiges wie Gänsekeule, Wild oder Rouladen tauchen in der kälteren Jahreszeit häufiger auf der Speisekarte auf. Absoluter Klassiker bleibt allerdings das Wiener Schnitzel vom Kalb, das unabhängig von der Jahreszeit zubereitet wird. Es wird wahlweise mit lauwarmem Kartoffel-Gurkensalat (27,90 Euro) oder mit Ofenkartoffeln und Salat sowie einer Champignonrahmsoße (31,90 Euro) serviert. Das Besondere ist nicht nur das zarte Fleisch und die perfekte Panade, sondern auch die separat in einem kleinen Gläschen servierte Champignonsauce.
Auf der aktuellen Karte entdecken wir zudem Spaghetti mit Kalbsbolognese oder gebratene Gambas mit Glasnudelsalat (je 19,90 Euro). Für Vegetarier gibt es unter anderem Sellerieschnitzel im Knuspermantel mit buntem Lauchgemüse, Kartoffel-Endivien-Stampf und Röstzwiebeln (21,90 Euro). Biere wie das Helle Tegernseer kommen aus der Flasche. Die Mehrzahl der Gäste trinkt Wein. Fast alle Tropfen werden offen angeboten. Dazu zählt Grauburgunder von Pfaffmann aus der Pfalz, Lugana vom Weingut Selva Capuzza am Gardasee oder Tempranillo von Cata Rosa aus Navarra.
Speisekammer, Alteburger Straße 18, 50678 Köln, (0221) 16857386, montags bis samstags 18 bis 0 Uhr.