Frühstück zum Mitnehmen, den ganzen Tag lang: das ist das Konzept des neuen Ladens am Friesenplatz. Die Idee dafür hatte der 25-jährige Inhaber schon vor Jahren.
Frische Säfte, belegte Bagels, FocacciaIm „GuMo“ ist es für ein Frühstück nie zu spät – Neueröffnung in Köln

Bastian Staunau hat sich mit seinem Lokal einen Traum erfüllt.
Copyright: Meike Böschemeyer
Die meisten Gastronomen verbinden die Corona-Pandemie vor allem mit leeren Sälen und Umsatzeinbußen. Für Bastian Staunau reifte in dieser Zeit hingegen die Idee, dank der der sich der 25-Jährige seit wenigen Wochen Cafébetreiber nennen kann. Mitte Januar eröffnete er das „GuMo“ (kurz für Guten Morgen) in der direkt an den Friesenplatz grenzenden Limburger Straße. Den ganzen Tag über gibt es hier Frühstück- und Brunchkreationen zum Mitnehmen.
„Damals gab es ja nur Delivery und Take-away. Das fand ich spannend zu sehen, wie das möglich ist, mit Onlinereservierung und Vorbestellen, die ganze Technologie und das Geschäftsfeld dahinter. Das hat durch Corona einen unheimlichen Boost bekommen. Da ging es los, dass mir diese Gedanken in den Kopf kamen“, erzählt er. Staunau studierte zu der Zeit noch: „Ich bin morgens aufgewacht und der Kühlschrank war leer. Ich hatte keine Lust zum Bäcker zu laufen und so kam ich auf den Gedanken, Frühstück anzubieten.“
Das Handwerk hat der Junggastronom, der in Lindenthal aufgewachsen ist, nach dem Abschluss seines wirtschaftlichen Studiums gelernt. Nachdem er 2021 seinen Bachelor absolviert hatte, realisierte er: „Jetzt habe ich ein Studium in der Tasche und theoretisch viel Erfahrung, aber praktisch in der Gastronomie keine.“ Aus dieser Erkenntnis folgte eine dreijährige „eigene Ausbildung“, wie Staunau sagt: Er arbeitete in verschiedenen Positionen in Gastronomiebetrieben, immer mit dem Ziel, Erfahrung für seine eigene Eröffnung zu sammeln.

Der Trüffel-Camembert Bagel mit Trüffel-Crème, Spinat und Preiselbeeren
Copyright: Meike Böschemeyer
Nach drei „Lehrjahren“ fühlte er sich bereit und fand die passende Fläche am Friesenplatz. Die Renovierungsarbeiten starteten Mitte Oktober, innerhalb von drei Monaten verwandelte Staunau einen Hundesalon in ein minimalistisch eingerichtetes, aber stilvolles Café um. Trotz des To-Go-Konzepts gibt es Plätze auf der Fensterbank. Gäste bestellen an der Theke oder per Klick an zwei Bildschirmen.
Zur Auswahl stehen eine große Auswahl an Frühstücksspeisen: belegte Focaccias und Bagels, „Baked Oats“, eine Art Haferflocken-Auflauf, Acai-Bowls und Rühreier. Dazu gibt es Säfte, für die Obst und Gemüse ausgepresst oder entsaftet werden. Natürlich darf Kaffee nicht fehlen, „GuMo“ bezieht die Bohnen dafür von der Kölner Rösterei Ernst. Staunau wollte mit dem Menü eine Alternative zu bekannten Frühstücksoptionen anbieten: „Bäckereien sind sich oft vom Konzept her ähnlich und bieten fertige Speisen aus der Kühltheke an.“
Der Frühstücks-Spot bekam schnell Aufmerksamkeit auf den Sozialen Medien, Influencer und Food-Blogger ließen sich beim „GuMo“-Besuch ablichten. „Diesen medialen Hype habe ich gar nicht so forciert. Ich habe bewusst erstmal gar nichts gepostet“, sagt Staunau. Erst nach zwei Wochen veröffentlichte er ein Video. „Das hat dann ein paar Aufrufe bekommen und daraus ergab sich, dass größere Seiten auf mich aufmerksam geworden sind.“
Dass er mit dem Bewerben seines eigenen Ladens abwartete, erklärt Staunau damit, dass er „sich sicherer fühlte und die Abläufe besser eingespielt waren.“ Aus demselben Grund gab es keine Eröffnungsfeier, im Gegenteil: „Zwei Leute, mit denen ich im Laden war und die mir beim Aufbauen geholfen haben, habe ich gesagt: Wir machen jetzt einfach auf. Es war spontan, wir haben an einem Dienstag um elf eröffnet.“
Mit dem Feedback seit der Eröffnung ist Staunau zufrieden: „Der Laden läuft.“ Auch mit seiner Rolle als junger Chef und der Verantwortung komme er zurecht: „Ich habe mir immer bei meinen Chefs abgeschaut, was ich nicht mag. Es ist wichtig, dass man eine coole Atmosphäre schafft und Begeisterung schürt.“ Dabei hilft dem 25-Jährigen sicherlich auch die eigene Liebe zum Produkt: „Ich bin selbst jemand, der den ganzen Tag frühstückt.“
GuMo, Limburger Straße 39, montags bis freitags von 7 Uhr bis 17 Uhr, samstags von 8 Uhr bis 19 Uhr.