Der 27-jährige Inhaber arbeitet zusätzlich weiterhin als Projektleiter. Schlafen tut er deshalb kaum. Warum ihn sein neues Lokal so begeistert.
Grillen am Tisch und BüfettKölner erfüllt sich mit japanischem Restaurant „Ikigai“ einen Traum
Wer hier essen möchte, muss sein Essen erstmal selbst zubereiten. Dafür ist im Restaurant „Ikigai“ jeder Tisch mit einem eingelassenen Grill ausgestattet. Die zugehörigen Speisen finden Gäste in einer üppig gefüllten Kühltheke, an der sie sich selbst bedienen können. „Nachdem der Gast aussucht, was er essen will, beginnt der Spaß“, sagt Inhaber Desmond Zhang. Im Lokal auf der Friesenstraße verzehrt man nach dem japanischen Grill-Konzept „Yakiniku“, zu Deutsch „gegrilltes Fleisch“.
„Mich hat es immer gelangweilt, normal zu bestellen, zu essen und dann ist der Abend vorbei“, berichtet der 27-jährige Zhang. „Während man bei uns isst, hat man was zu tun. Das Fleisch wenden, kurz Getränke oder neues Essen holen und sich dabei noch unterhalten.“ Wer nach einem ausgiebigen Grillabend das Lokal verlässt, riecht aber kein bisschen verräuchert: Die Grills sind so im Tisch verbaut, dass der Rauch direkt zur Seite abgezogen wird.
In der Kühltheke liegen kleine Schalen, befüllt mit Meeresfrüchten, Fleisch und Gemüse zur Selbstbedienung. Es gilt das „All-you-can-eat-Prinzip“: Gäste können so oft den Teller neu beladen, wie sie möchten. Fleischliebhaber werden im „Ikigai“ definitiv fündig. Aber auch Vegetarier und Fischfreunde kommen auf ihre Kosten. Zudem bereitet extra ein Sushi-Koch den japanischen Klassiker zu.
Zum Nachtisch gibt es selbstgemachte Desserts und Eis. Insgesamt werden über 20 Speisen angeboten. „Wir wollen vielfältige Speisen aufweisen“, sagt Zhang. „In einer Freundesgruppe gibt es verschiedene Essenspräferenzen. Es soll nicht an uns scheitern, wenn sie zu uns kommen wollen.“
Eine Reihe an alkoholischen Getränken und Cocktails bekommt man gegen einen Aufpreis. Die Cocktails sollen die „Aromen Japans“ vermitteln, erklärt Zhang: „Wir haben bekannte Cocktails japanisch interpretiert.“ So entstehen Kombinationen wie Aperol mit Umeshu, einem japanischen Pflaumenwein, oder Mojito mit Yuzu-Saft, einer zitronenähnlichen Frucht.
In dem weitläufigen Restaurant ist Platz für bis zu 140 Gäste. Aufgrund der Tischgrills können maximal vier Personen an einem Tisch sitzen. Das Interieur ist dunkel gehalten, von der Decke hängen Kirschblütenzweige und Faltschirme, am Eingang begrüßt eine übergroße Winkekatze.
Zhang hat sich mit der Eröffnung des Restaurants einen Traum erfüllt: „Ich will nicht nur im Büro arbeiten, sondern selbst mit meinen Händen.“ Seine Eltern, mit denen er das „Ikigai“ führt, haben Vorerfahrung in der Küche: „In den letzten Jahren waren wir als Familie nicht mehr in der Gastronomie tätig. Wir haben gemerkt, dass uns ein Stück gefehlt hat.“ Zhangs Vater arbeitet bei „Ikigai“ als Küchenchef, seine Mutter im Service.
Der 27-Jährige nimmt für seinen Traum lange Tage auf sich. Neben seinem Job im Restaurant arbeitet der in Köln aufgewachsene Zhang in seinem „normalen“ Beruf als Projektleiter weiter: „Schlaf ist aktuell Mangelware. Es lohnt sich aber definitiv.“
„Ikigai ist eine Lebensphilosophie, die vier Quellen der Zufriedenheit beschreibt“, erklärt Zhang den Restaurantnamen. „Demnach sollte man im Leben etwas machen, was man liebt, der Welt damit etwas Gutes tut, was man gut beherrscht und womit man Geld verdienen kann. Dieses Restaurant hier ist unser Ikigai.“
Ikigai, Friesenstraße 55, Dienstag bis Donnerstag 17 bis 22.30 Uhr, Freitag und Samstag 14 bis 23 Uhr, Sonntag 12 bis15 Uhr und 17 bis 22.30 Uhr.