Kommentar zum WaidmarktWer soll das noch nachvollziehen können?
- Frühestens 2028 wird die U-Bahn am Waidmarkt wieder fahren.
- Auch elf Jahre nach dem Einsturz des Stadtarchivs gibt es immer noch Untersuchungen.
- Ein Kommentar.
Köln – Mit einer weiteren Hiobsbotschaft kündigt sich der elfte Jahrestag des Archiveinsturzes am Waidmarkt: Der Deckel auf der Baugrube ist so marode, dass er saniert werden muss. „Bis zu einem Jahr“ werden die Arbeiten dauern. Und wenn die Stadt so etwas sagt, geht es meist auch nicht schneller. Den Bewohnern des Veedels wird ein weiteres Mal eine Lebensader abgeklemmt.
Derweil muss der Gerichtsgutachter auch elf Jahre nach dem Einsturz am „Loch“, wie die Nachbarn sagen, noch immer nach weiteren Beweisen suchen. Wer soll das noch nachvollziehen können? Die Einsturzursache war doch im ersten Strafprozess glasklar aufgedeckt worden. Das Urteil hatte zwar schmerzhaft klar gemacht, dass es keinen großen Schuldigen gab, weil eine Summe kleiner Fehler ein großes Unglück ergaben. Aber es gab einen Schlussstrich. Nun halten Stadt und Baufirmen mit ihren Suchaufträgen die Wunde künstlich offen. Die Nord-Süd-Stadtbahn wird so auch 2028 noch nicht fahren.