Mit der Digitalplattform „bezahl.de“ bewegt sich das Kölner Unternehmen NX Technologies im Bereich des Automotive-Payments auf die Marktführerschaft zu.
Kölner Startup„bezahl.de“ ist weiter auf dem Weg an die Spitze
Vor gut einem Jahr antwortete Lasse Diener auf die Frage, an welchem Punkt sich das Unternehmen NX Technologies und dessen Digitalplattform „bezahl.de“ gerade befinde, „am Anfang unserer Reise“. Nun antworten er und Co-Gründer Ulrich Schmidt auf dieselbe Frage: „immer noch am Anfang“ – und müssen beide dann doch etwas schmunzeln.
Denn so richtig „am Anfang“ waren die Gründer des einstigen Startups auch vor einem Jahr schon nicht mehr. Aus dem 2018 gegründeten Startup mit acht Mitarbeitenden war bereits eine der führenden Zahlungsmanagement-Plattformen im Automotive-Bereich geworden. Das Besondere: Alle finanziellen Prozesse beim Autokauf werden gebündelt und mit neuer Zuordnungs-Technologie vollautomatisch abgewickelt. Dass der Weg aber noch weiter nach oben führen sollte, war damals schon klar.
Von acht auf 115 Mitarbeitende
Und nach oben entwickelt sich das Unternehmen stetig weiter. Von einer kleinen Klitsche im Agnesviertel über vier Jahre Coworking-Spaces bei „WeWork“ nun zu fünf Etagen am Hohenzollernring ist schon eine beachtliche Weiterentwicklung. Die Mitarbeiterschaft hat sich auf über 115 erweitert, von den größten hundert deutschen Autohäusern nach Umsatz arbeiten laut Diener und Schmidt rund 70 Prozent mit „bezahl.de“ zusammen. Der Umsatz ist ebenso rasant gestiegen.
Allerdings alles in gesundem Maß, stellen Diener und Schmidt heraus. „Wir haben auch als Startup schon relativ konservativ gerechnet“, sagt Diener. Investitionen sind natürlich unabdingbar, aber sie müssen sinnvoll und vertretbar sein. Schließlich haben sie nun auch die Verantwortung für über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Letztlich war das auch die Hauptmotivation für den Umzug: Die Räume nach eigenen Vorstellungen und eben nach den Bedürfnissen der Belegschaft zu gestalten. Zu Gute kam ihnen, dass der Eigentümer des Hauses selbst Architekt ist und ein großes Interesse an der Umgestaltung hatte. Die erste Etage ist als Community-Area und als Veranstaltungsort gesetzt, die zweite und dritte Etage Büros und Besprechungsräumen vorbehalten.
Der Automotive-Bereich in Deutschland ist gerade in heftiger Bewegung, was Diener und Schmidt aber nicht als Nachteil empfinden. „Konsolidierungsprozesse spielen uns letztlich in die Karten“, sagt Diener. Denn wo Prozesse gebündelt werden sollen, kann eine standardisierte Bezahlplattform inklusive Finanzierungsmöglichkeit nur helfen. Dass man in Deutschland selbst in diesem Bereich die Standards setzen will, versteht sich. Und mittelfristig in Europa. „Aber wir überheben uns nicht“, sagt Diener. Alles hat seine Zeit, auch wenn man sich gerne mehr Tempo im Automotive-Bereich wünschen würde: „Das ist nicht gerade ein Markt, der besonders schnell ist.“ Nicht nur deshalb hat man schon mehr als ein Auge auf andere Geschäftsfelder geworfen.
Die Ursprünge nie vergessen
Dass Diener und Schmidt ihre Ursprünge nicht vergessen haben, zeigt die Nutzung der Etagen. Drei davon werden wie erwähnt NX Technologies nutzen, zwei werden untervermietet – wiederum an Startups. „Wir wollen das Kölner Ökosystem und den Standort NRW präsenter auf die Landkarte bekommen“, sagt Schmidt. Zu viel werde nach Berlin geschaut, dabei entwickelten sich hier die Dinge in mancherlei Hinsicht viel interessanter. Ein Wegzug sei ohnehin nie Thema gewesen – „aber wer weiß, vielleicht eine Dependance in Berlin“, meint Diener. „Oder in Spanien oder Frankreich“, ergänzt Schmidt und schmunzelt wieder.