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Nach Vorfall im Kölner Agrippabad„Respekt im Schwimmbad ist verloren gegangen“

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Der Eingang zum Gebäude des Agrippabades

Der Eingang zum Gebäude des Agrippabades

Der Bundesverband zeigt sich „erschüttert“ über den Vorfall im Agrippabad. Mehrere junge Männer sollen eine 13-Jährige sexuell missbraucht haben.

Der Präsident der Deutschen Schwimmmeister sorgt sich um die Sicherheit in den Bädern. „Ich war erschüttert, als ich von dem Vorfall im Agrippabad gehört habe“, sagte Peter Harzheim der Rundschau am Dienstag. „Schwimmbäder sind Orte des Zusammenkommens und des Wohlfühlens – und das soll auch so bleiben. Alle sind willkommen, müssen sich aber an die Regeln und Gepflogenheiten halten“, betont Harzheim weiter. Der Präsident der Deutschen Schwimmmeister geht damit auf die Tatverdächtigen ein, die laut Kölner Polizei aus Syrien, dem Irak und der Türkei stammen.

Beim Sicherheitspersonal aufgestockt

Es gebe Schwimmmeister und Schwimmmeisterinnen, bei denen schwinge mittlerweile eine Portion Angst mit, wenn sie zur Arbeit gehen. Immer wieder komme es in deutschen Schwimmbädern zu Gewalttaten. Badbetreiber hätten in den vergangenen Jahren beim Sicherheitspersonal aufgestockt – doch dies sei auf Dauer keine Lösung. „Es kann nicht sein, dass bundesweit Bäder schwer bewaffnet werden müssen, damit Badegäste hier entspannen können. Es ist eine momentane Hilfe, ja – es kann aber keine Dauerlösung sein“, sagte der Schwimmmeister-Präsident der Rundschau weiter.

Dies gelte auch nach dem gravierenden Vorfall in Köln. Generell fordert Harzheim stärkere Strafen für Vergehen in Bädern. „Der Respekt im Schwimmbad ist komplett verloren gegangen. Nicht die Bäder müssen stärker bewacht werden oder Schwimmmeister noch mehr in Deeskalation geschult werden, sondern die Politik muss hergehen und stärkere Sanktionen aussprechen und diese auch durchführen. Das ist seit Jahren eine Forderung des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister“, sagte Harzheim im Interview mit der Rundschau und dem Nachrichtenportal t-online weiter.

Agrippabad: Schockierender Vorfall am Sonntag

Acht junge Männer sollen eine 13-Jährige im Agrippabad am Sonntag bedrängt und im Außenbecken sexuell missbraucht haben. Dem Mädchen gelang es, sich zu befreien und den Bademeister zu informieren, wie die Kölner Polizei am Montag mitteilte. Nach dessen Notruf stellten Polizisten die Tatverdächtigen am Ausgang des Schwimmbads und ermittelten einen Zeugen, der den Vorfall beobachtet hatte.

Nach bisherigen Erkenntnissen sollen die jungen Männer im Alter von 16 bis 26 Jahren das Mädchen am Sonntag im Außenbecken des Agrippabads umringt, bedrängt und hochgeworfen haben. Beim Untertauchen soll ein 16-jähriger Tatverdächtiger dem Mädchen in die Bikinihose gegriffen haben. Die Tatverdächtigen sind demnach in Köln, im Rhein-Sieg-Kreis, Rhein-Erft-Kreis, Rheinisch-Bergischen Kreis und in Bonn gemeldet.

Der 16-Jährige gilt als Hauptverdächtiger. Beim ihm stünden sexueller Missbrauch oder schwerer sexueller Missbrauch im Raum, teilte ein Polizeisprecher mit.