Von der KG Alt Köllen wird die Karnevalslegende Willibert Pauels mit der „Goldenen Mütze“ ausgezeichnet.
Auszeichnung „Goldene Mütze“Mit diesem Gag überraschte Willibert Pauels einst Kardinal Meisner
Sein Markenzeichen sind der schwarze Hut, die rote Clownsnase und die schwarze Weste auf knallrotem T-Shirt. Als studierter Theologe entschied sich der gebürtige Wipperführter für seinen Weg als katholischer Diakon. Als „Ne Bergische Jung“ wurde Pauels zu einem der bekanntesten Büttenredner im rheinischen Karneval. Beide Welten verband er stets meisterlich, auch wenn so mancher ihn für das Doppelleben kritisierte.
„Was Willibert Pauels den Menschen schenkt, ist mit Worten nicht zu beschreiben. Egal, ob er in der Kirche gepredigt hat, bei einer Beerdigung den Angehörigen Trost spendete oder ob er im Gürzenich in der Bütt stand, stets hat Pauels seelsorgerische Arbeit geleistet“, sagt Stephan Henseler bei der Laudatio für seinen Nachfolger als Träger der „Goldenen Mütze“ von Alt Köllen bei deren Dreikünnige-Appell im Saal des Hilton-Hotels - genau 50 Jahre nach Pauels erstem karnevalistischem Auftritt bei der Kajuja in seiner Heimatstadt.
Träger der „Goldenen Mütze“
Im Jahr 1973 verlieh die KG bei ihrem Ratsherrenabend erstmals die Auszeichnung an den Heimatsänger Willy Schneider, mit der verdiente Kölner Bürger geehrt werden sollten. Die Liste der Preisträger liest sich wie ein Who is Who der kölschen Gesellschaft. Fußballweltmeister Wolfgang Overath gehört genauso dazu wie der Volksschauspieler Willy Millowitsch, der Unternehmer Hans Imhoff oder der WDR-Intendant Fritz Pleitgen.
Beim Studium der Preisträgerliste fällt Pauels ein Name besonders auf - 2012 wurde der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner mit der „Goldenen Mütze“ ausgezeichnet. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich einmal so nach ihm zurücksehnen würde. Aber er war ein Mensch, der wirklich Humor hatte und der durchaus stolz auf seinen Diakon war, der Karriere im Vatikan des Karnevals gemacht hatte.“
Gerne erinnert sich Pauels an die Benefizveranstaltung zurück, bei der der Kardinal als Schirmherr in der ersten Reihe saß. „Ich habe so getan, als ob ich ihn nicht bemerkt hätte und habe mir einen Witz über ihn erlaubt, bei dem Meisner bei einem Friseurbesuch dank einer Verwechslung mit dem Kirchenkritiker Drewermann die Haare so schön zu Berge stehen. Viele im Saal waren irritiert. Meisner selbst hat sich kaputt gelacht.“
Für Alt Köllen gibt es in dieser Woche bei der Zeltsitzung auf dem Neumarkt eine kleine Premiere. „Erstmals findet die Damensitzung im Zelt an unserem Wunschtermin am Freitag statt. Lange haben wir von der Stadt dafür keine Genehmigung bekommen und mussten auf den Montag ausweichen, wo wir mit 600 Damen im Zelt angefangen haben. Aktuell sind schon 1600 Tickets verkauft worden“, berichtet Pressesprecher Axel Kraemer.