Die rund um den Tatort vor wenigen Tagen aufgehängten Fahndungsplakate hätten zu einem Hinweis aus der Bevölkerung geführt.
Angreifer aus Türsteher-SzeneMann nach brutalem Angriff in Köln festgenommen
Drei Monate nach einem brutalen Angriff auf einen 32-Jährigen auf der Weyerstraße am Barbarossaplatz, kommt endlich Bewegung in die Ermittlungen. Am Freitagabend nahmen Beamten einen 34 Jahre alten Mann in Holweide fest. Der Tatverdächtige soll am frühen Morgen des 25. Februar 2023 sein Opfer durch Schläge und Tritte gegen den Kopf lebensgefährlich verletzt haben. Der Angegriffene liegt seit dem auf der Intensivstation und wird vermutlich dauerhafte Schäden davontragen, wie Kriminalhauptkommissar Dirk Bachem sagte. Die Polizei hatte am vergangenen Mittwoch eine Plakataktion am Tatort durchgeführt und über den tragischen Fall berichtet. Die Polizei hatte zunächst wegen Körperverletzung ermittelt und die Tat nach Zeugenvernehmungen dann als versuchtes Tötungsdelikt eingestuft.
Am Wochenenden dann der Durchbruch bei den Ermittlungen: Die rund um den Tatort vor wenigen Tagen aufgehängten Fahndungsplakate hätten zu einem Hinweis aus der Bevölkerung geführt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag mit. Die Spur habe zu einem 34-jährigen Deutschen geführt, gegen den sich der Tatverdacht in weiteren Ermittlungen erhärtet habe. Wer den entscheidenden Tipp gab, teilte die Beamten nicht mit. Wie die Rundschau aus Polizeikreisen erfuhr, soll der Festgenommene zur Türsteher-Szene gehören. Diesem Verdacht waren die Polizei schon länger nachgegangen, weil das Opfer ebenfalls als Türsteher gearbeitet hatte.
Kneipengast sah brutalen Angriff
Was ist genau geschehen? Nach bisherigen Ermittlungen soll das spätere Opfer am 25. Februar 2023 gegen 3.50 Uhr am Club „Venus Celler“ an der Zülpicher Straße eine große Menge Pfefferspray auf eine Gruppe von Menschen gesprüht haben. „Die Menschen warteten, um in den Laden zu kommen“, sagt Bachem. Unter den vom Spray Getroffenen sollen auch Security-Kräfte gewesen sein - und der spätere Täter. Warum der 32-Jährige auf sie einsprühte, ist unklar. „An eine Vernehmung des Opfers ist nicht zu denken“, erklärt Bachem. Nach der Attacke floh der 32-Jährige vom Club in Richtung Weyerstraße. Ein zwei Meter großer Mann verfolgte den Sprüher und lief ihm schnell hinterher. An der Kreuzung Weyerstraße/Friedrichstraße beobachtete dann ein Gast der Kneipe „Barbarossaschänke“, dass ein Zwei-Meter-Mann wie wild auf sein Opfer einschlug - auch als er am Boden lag.