Der Hauptbahnhof gilt in Köln gewiss nicht als einer der ruhigeren und stressfreien Orte. Werden in der Vorweihnachtszeit und im abendlichen Berufsverkehr viel befahrene Gleise gesperrt, ist das Chaos perfekt. Ein Kabelbrand an Gleis 10 führte am Mittwochnachmittag zu einem Großeinsatz der Einsatzkräfte. Aus Sicherheitsgründen mussten die S-Bahngleise 10 und 11 gesperrt werden. Auch die Gleise 8 und 9 wurden später geräumt. Die Einsatzkräfte der Bundespolizei und der Deutschen Bahn hatten alle Mühe, die Reisenden im Blick zu behalten. An Absperrungen hielten sich nicht alle. Reisende wollten auf die Bahnsteige, auch wenn dort kein Zug fuhr.

„Verlassen Sie das Gleis“, schrie immer wieder ein Bundespolizist. Doch weil gleichzeitig dann doch ein Zug auf Gleis 8/9 stand, liefen Fahrgäste in Richtung der Bahn, die dann aber nicht mehr weiterfuhr. Von den Sperrungen waren nach ersten Einschätzungen hunderte Fahrgäste des Hauptbahnhofes betroffen. Gegen 15.20 Uhr war eine größere Rauchentwicklung am Gleis 10 entdeckt worden, sagte eine Feuerwehrsprecherin. Durch die Löscharbeiten war auch Wasser in den Hauptbahnhof gelaufen. Gebrannt hatte es in einem unterirdischen Versorgungsschacht des Hauptbahnhofes. In dem Bereich seien vor allem umfangreiche Kabelanlagen für den Betrieb verlegt, ergänzte die Sprecherin der Feuerwehr.

Hauptbahnhof Köln: Kabelbrand ist gelöscht

Gegen 16.45 Uhr sei der Brand gelöscht gewesen. Neben einem Kabel hatte wohl in diesem Bereich auch Müll gebrannt. Der Brandort sei für die Feuerwehr schwierig zu erreichen gewesen. Inwieweit zerstörte Kabel nun den Betrieb im Hauptbahnhof beeinträchtigen könnten, sei noch nicht geklärt. Auch sei die Brandursache noch unklar. In der Regel schauen sich Brandermittler am Tag nach einem Vorfall den Ort des Geschehens an.

Nach Informationen des Portals „zuginfo.nrw“ war die Strecke zwischen Köln Messe/Deutz und Köln Hbf aufgrund des Feuerwehreinsatzes nicht mit allen Zügen befahrbar. Demnach wurden die Gleise 8, 9, 10 und 11 gesperrt. Bei Zügen der S-Bahn Linien kam es daher zu Haltausfällen durch Umleitungen und Verspätungen. Beim Stichwort „Feuer im Hauptbahnhof“ fahren immer direkt zahlreiche Fahrzeuge los. Insgesamt 50 Feuerwehrkräfte waren am Mittwoch im Einsatz. Angaben über Verletzte lagen bis zum Abend nicht vor.