Zum „Ghana Cultural Festival Cologne“ kam die Community aus dem westafrikanischen Land im Quäker-Nachbarschaftsheim zusammen. Köln und NRW sind Hochburgen ghanaischer Kultur.
Interkulturelles FestGhanaische Community zelebriert Kultur und Tradition in Köln
„Akwaaba – Welcome – Willkommen“: Das ausgelassen-fröhliche Singen und Trommeln war schon von weitem zu hören. Die Musikgruppe im Quäker-Nachbarschaftsheim spielte sich schon einmal warm, während allmählich immer mehr Gäste aus der ghanaischen Community in Köln, dem übrigen NRW und darüber hinaus, im kleinen Bürgerzentrum an der Kreutzerstraße im Inneren Grüngürtel eintrudelten – viele davon in landestypisch-farbenfrohen Gewändern. Auch ein paar deutschstämmige Gäste sowie Repräsentanten von deutsch-ghanaischen Partnerschaftsvereinen waren gekommen.
Nach der musikalischen Aufführung der deutschen und ghanaischen Hymne sowie eines gemeinsamen christlichen sowie islamischen Gebets – in Ghana, vor allem im Norden des Landes, gibt es eine bedeutende muslimische Minderheit –, ging es los: Eine Akrobatentruppe zeigte, zu lautstarkem Gesang, Getrommel und rhythmischem Klatschen, ihr Können, unter anderem in Körper-Akrobatik und Jonglage mit Drehschüsseln. Später zeigte eine Kindergruppe Landestänze.
Köln und NRW sind Ghana-Hochburgen in Deutschland
Unter den knapp 100 Gästen des „Ghana Cultural Festival Cologne – Bringing Africa to Cologne & NRW“ war auch Emmanuel Ossei-Wusu, Präsident der Union of Ghanaian Association in Germany (UGAG). Als Dachverband umfasst er sämtliche 16 ghanaischen Ortsverbände in Deutschland, darunter auch in Köln mit der Ghana Union Cologne. Im Innenhof gab es einen Basar zugunsten eines Behindertenzentrums im südghanaischen Nsawam, unweit der Hauptstadt Accra gelegen.
„Das Ghana Culture Festival ist nicht nur eine Feier. Es ist eine Gelegenheit für uns, als Gemeinschaft zusammenzukommen, unsere Vorfahren zu ehren und unsere Traditionen an zukünftige Generationen weiterzugeben“, richtete Ossei-Wusu auf Englisch seine Worte ans Publikum. „Durch Musik, Tanz, Kunst und kulinarische Genüsse laden wir alle ein, die Essenz des ghanaischen Lebens zu erleben.“
Schätzungsweise rund 50.000 Menschen mit persönlichen oder familiären Wurzeln im westafrikanischen Land leben in Deutschland. Vor genau 20 Jahren wurde der UGAG als Vertreter aller ghanaischen Vereine im Land gegründet. Bereits seit 2007 existiert ein Partnerschaftsabkommen zwischen Ghana und NRW, vor allem zur Zusammenarbeit im Gesundheits- und Bildungssektor. Neben Hamburg als bedeutendster Ort für die ghanaische Community in Deutschland, sowie weiteren Zentren wie Berlin oder Frankfurt, sind Köln und das Rheinland sowie das Ruhrgebiet Hochburgen der Ghanaer in Deutschland.
Die Ghana Union Cologne ist vielseitig mit Kultur- und Integrationsarbeit aktiv: Zum Programm gehören unter anderem Freizeitaktivitäten wie Koch- und Spielnachmittage und Ausflüge ins Kino, Freibad oder Museum für Kinder und Jugendliche, eine wöchentliche Hausaufgabenhilfe im Mehrgenerationenhaus Kalk sowie der jährliche Advents-Besuch im Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße. Im nordghanaischen Gbalaamuni unterstützt der Verein des Weiteren ein Brunnenprojekt, das mittlerweile rund 1500 Menschen mit Wasser versorgt.