Kölner Gastro-Betriebe fordern in ihrem Brandbrief an die Bundesregierung die Beibehaltung der reduzierten Mehrwertsteuer von sieben Prozent.
IG GastroKölner Gastronomen senden Brandbrief an die Bundesregierung
Die Interessensgemeinschaft Kölner Gastro (IG Gastro) hat sich mit einem Brandbrief an Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesfinanzminister Christian Lindner gewandt. Der Ärger des Gastronomenverbands richtet sich gegen die Rückkehr zum vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, der in der Corona-Pandemie auf sieben Prozent gesenkt wurde. Die Regelung soll Ende 2023 auslaufen.
Eine gesamte Branche steuere nun auf eine Mehrbelastung ab dem 1. Januar 2024 hin. Und das für die gleiche Serviceleistung und die gleichen Produkte, heißt es in dem von den Vorstandsmitgliedern der IG Gastro unterzeichneten Brief. „Ihr habt es uns versprochen, öffentlich, im Fernsehen habt Ihr uns zugesagt, dass die reduzierte Mehrwertsteuer für die Gastronomie bleibt. Wieso gibt es kein politisches Signal, dass eure Versprechungen eingehalten werden?“
„Das Budget wird knapper“
Mit einer Erhöhung um 12 Prozent belaste man Orte, die zum Leben gebraucht würden, erklären die Kölner Gastronomen - „Orte der Zusammenkunft“. Bereits jetzt spüre man deutlich, dass der gemeinsame Restaurantbesuch mit der Familie für viele Menschen absoluter Luxus sei. Das Budget werde knapper, jeder und jede müssten angesichts von Energiepreisexplosion und Inflation genau überlegen, welche Ausgaben drin seien. „Und so geht es auch uns“, erklärt die IG Gastro. „Trotz voller Terrassen, trotz vieler Gäste stehen wir wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand.“
Was insbesondere die Kölner Gastronomie ausmache, in Kneipen, Restaurants und Brauhäusern Tisch an Tisch unabhängig vom Jahreseinkommen zu sitzen, diese gelebte Gastrokultur werde sich sehr verändern. „Wir fordern: Erinnert euch an eure Versprechen und haltet sie ein.“ Eine dauerhafte Absenkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent sichere den Kulturort Gastronomie auf Dauer für alle.