AboAbonnieren

SchildergasseBundeswehr macht Werbung mit Tarn-Wagen in Köln

Lesezeit 2 Minuten
Nicole Venn und Thorsten Roth stehen vor einem in Tarnfarben folierten PKW auf der Schildergasse.

Leiterin des Kölner Karriereberatungsbüros Nicole Venn und stellvertretende Chef-Recruiter Thorsten Roth (v.l.) informierten auf der Schildergasse über Karriere beim Bund.

Um sich als Arbeitgeber zu präsentieren, warb die Bundeswehr am heutigen Mittwoch mit Infostand und Dienstauto am Bierbrunnen.

Werbestände mit bunten Flyern und gratis Kugelschreibern sind auf der Schildergasse kein ungewohnter Anblick. Vor allem auf Höhe des Bierbrunnens werben Unternehmen für ihre Anliegen. Zum ersten Mal war am heutigen Mittwoch auch die Bundeswehr vor Ort - mit einem in Tarnfarben folierten Dienstwagen. Daneben informierten Mitarbeitende über Karrieremöglichkeiten beim Bund. Der Unterschied zu anderen Arbeitgebern liegt auf der Hand: Wer beim Militär unterschreibt, muss damit rechnen, mit Krieg in Berührung zu kommen. Ob die Bundeswehr werben darf, ist vor allem wenn es um Schulen geht ein aktuelles Diskussionsthema.

Dass sein Dienstwagen Blicke auf sich zieht, hat der stellvertretende Chef-Recruiter Thorsten Roth schon oft gemerkt: „Wir erleben auf der Autobahn immer, dass wir fotografiert werden“, erklärt der stellvertretende Chef-Recruiter, Thorsten Roth. Diesen Effekt wolle man am Infostand nutzen, um Aufmerksamkeit zu erregen. „Das wird total positiv angenommen“, sagt er. Auffällig sei, das auch ältere Menschen zum Stand kommen und teilweise von einem ehemaligen Wehrdienst erzählen. „Auch das ist für uns interessant, weil diese Generation daraufhin vielleicht ihre Kinder oder Enkelkinder anspricht.“

Tod und Verwundung ist ein Thema, das wir offen ansprechen.
Thorsten Roth, stellvertretender Chef-Recruiter der Bundeswehr

Obwohl die Bundewehr mit einem breiten Angebot und guten Aufstiegschancen werbe, wolle sie keinen geschönten Eindruck ihrer Arbeit vermitteln, betont Roth. „Wir sind weit davon entfernt, das als Abenteuer zu deklarieren, sondern weisen realistisch darauf hin, was es bedeutet, Soldatin oder Soldat zu sein“. Zur Wahrheit gehöre, dass diese Menschen im Ernstfall für das Land einstehen. Aufklärung finde jedoch an vielen Stellen im Beratungs- und Bewerbungsprozess statt. Auch über mögliche Einsätze spreche das Team offen: „Tod und Verwundung ist ein Thema, das wir offen ansprechen“, sagt er.

Unterschied zwischen ziviler Laufbahn und Militärkarriere

Auf die Frage, was man bei der Bundeswehr so machen kann, antwortet die Leiterin des Kölner Karrierebüros, Nicole Venn: „alles“. Weit über 1000 Berufsbilder biete der Bund an, darunter Ausbildungen und Studiengänge. Dazu gehören nicht nur Jobs als Soldatin oder Soldat, sondern auch Bereich wie Tischlerei, Informatik, Ingenieurwesen, oder Medizin.

Die Bundeswehr unterscheide zwischen einer zivilen und einer militärischen Karriere. Wer zivil arbeitet, trägt keine Uniform und ist verbeamtet. Bei einer militärischen Laufbahn stehe jedoch erstmal drei Monate Grundausbildung mit einer Menge Sport, schießen und marschieren an. Diese Menschen müssen auch mit einem Auslandseinsatz rechnen. Das gelte auch für den gefragte Studiengang Medizin, zu dem eine Offiziersausbildung gehört.