Der Brunnen auf dem Neumarkt wird anders als geplant nicht mehr in diesem Jahr fertig. Grund dafür sind historische Funde.
Innenstadt-PlatzBrunnen auf dem Kölner Neumarkt wird erst 2024 fertig

Beim Ausheben der Grube auf dem Neumarkt traten Römerfunde und Spuren der mittelalterlichen Zeit zutage.
Copyright: Meike Böschemeyer
Der Brunnen auf dem Neumarkt wird später fertig als geplant und dürfte wohl erst zur nächsten Brunnensaison sprudeln. Dies teilte die Stadt Köln am Donnerstag mit. Grund dafür seien die Teile einer mittelalterlichen Straße, die im Bereich des Brunnenbeckens bei den Arbeiten freigelegt wurden. Diese sollen vor Ort erhalten bleiben. Ursprünglich war eine bauliche Fertigstellung bis Ende 2023 vorgesehen.
In dem Bereich, wo die Technikkammer für den Brunnen auf dem Neumarkt entstehen soll, haben Archäologinnen und Archäologen auch eine private Badeanlage der Römer entdeckt. Schon zuvor waren die Spuren eines Marktplatzes und einer Straße aus dem Mittelalter freigelegt worden. Voraussichtlich werden die Ausgrabungen im Bereich der Brunnenkammer erst Ende August 2023 beendet sein, teilte die Stadt mit, sodass die Brunnenkammer frühestens Mitte September 2023 angeliefert werden kann. Ob diese dann unmittelbar eingebaut wird, hänge vom baulichen Zustand der Kammergrube nach Beendigung der Grabungsarbeiten ab.
Vorgesehen ist, dass der Einbau bis zum Beginn des Weihnachtsmarktes 2023 abgeschlossen und mit den witterungsabhängigen Pflasterarbeiten begonnen worden ist. Während des Weihnachtsmarktes wird die Baustelle geräumt und die Flächen abgedeckt. Erst nach Karneval, ab Aschermittwoch, 14. Februar 2024, kann der Baustellenbereich wieder eingerichtet werden. Ziel sei eine Fertigstellung bis zur Brunnensaison 2024 und anschließende Inbetriebnahme, abhängig von Veranstaltungen auf dem Neumarkt.

Auftakt zum Kulturprogramm auf dem Neumarkt.
Copyright: Nabil Hanano
Der Neumarkt ist einer der zentralsten Plätze Kölns, derzeit wird vor allem über die Probleme mit Junkies und Obdachlosen diskutiert. Die Stadt teilt mit: „Der Neumarkt (...) soll wieder mehr Strahlkraft bekommen. Die Revitalisierung ehemaliger Brunnenanlagen kann die Aufenthaltsqualität von Plätzen deutlich steigern. Außerdem dienen sie der Kühlung und helfen angesichts des sich verändernden Klimas dabei, Wärmeinseln im öffentlichen Raum zu vermeiden.“
Die Verwaltung hatte 2019 den Auftrag erhalten, zu prüfen, ob der 1997 stillgelegte Brunnen aus dem Jahr 1956 reaktiviert oder optisch ähnlich neu gebaut werden kann. In diesem Jahr sollten auch eine Fotoausstellung und ein Kulturpavillon helfen, den Platz zu beleben. Ähnliche Maßnahmen hatte die Stadt auch auf dem Ebertplatz initiiert. Auch dort war der Brunnen nach vielen Jahren im Dämmerzustand wieder belebt worden.