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InnenstadtObdachloser wahrscheinlich erfroren

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Krankenwagen Blaulicht Symbolbild 5

Symbolbild

Köln – chrecklicher Fund am Sonntagmorgen am Mauritiuswall in der Innenstadt: Ein Zeuge rief die Polizei, weil er einen regungslosen Mann am Boden liegend vorfand. Zuerst dachte der Passant, dass der Obdachlose nur schlafen würde – dennoch wurde der Notruf gewählt. Die ersten Beamten am Unglücksort stellten schnell fest: Der Mann zeigt keine Lebenszeichen mehr. Sie versuchten, den Mann noch zu reanimieren – doch dies gelang nicht. „Der 46 Jahre alte obdachlose Mann ist verstorben“, sagte ein Polizeisprecher der Rundschau. Es handele sich um eine Mann aus der Ukraine. Es sei naheliegend, dass der Obdachlose in der eiskalten Nacht erfroren sei: „Er war nur spärlich bekleidet“, hieß es weiter.

Nur spärlich

bekleidet

Wie zu erfahren war, hatte der 46-Jährige keine lange Hose an und trug nur eine Unterhose. Im Bereich des Oberkörpers war der Mann normal angezogen, wie es hieß. Der 46-Jährige lag in einem Baustellenbereich. Eine Obduktion soll nun die Todesursache klären. Eine Ergebnis wird am Montag oder Dienstag erwartet. Immer wieder kommt es nach Todesfällen in kalten Wintern bei Obdachlosen zu Diskussionen, wie dies passieren kann und ob genug für die Menschen getan wird.

„Keiner muss erfrieren. Menschen, die aber nicht mehr in der Lage sind, sich in den angebotenen Einzel- und Zweibettzimmern oder auch Gemeinschaftsunterkünften aufzuhalten oder das ablehnen, können wir nicht zwingen, das zu tun, und wollen das auch nicht“, erklärte Wolfgang Hartung vom Amt für Soziales, Arbeit und Senioren vor wenigen Tagen im Interview mit der Rundschau. Obdachlose in Köln, die untergebracht werden möchten oder nur in eine Notunterkunft wollen, würden versorgt. Man könne den Menschen die Unterkünfte sowie die Kontakt- und Beratungsstellen nur anbieten. Täglich gingen vier Mitarbeiter des Ordnungsamtes sowie Streetworker der Träger in ihren „Kältegängen“ zu den bekannten Aufenthaltsorten der Wohnungslosen, um sie auf die Angebote hinzuweisen und Hilfe zu leisten. Außerdem weist die Stadt daraufhin, dass die Bürger die Möglichkeit haben, über die 24-Stunden-Nothilfe-Hotline 0221/474 555 45 auf Obdachlose in Not hinzuweisen.