Was tun, wenn man die Geschenke für die Kinder nicht im Internet bestellen will? Die Auswahl an Geschäften in der City ist begrenzt.
Geschenke für KinderWenig Spielzeugläden in der Kölner Innenstadt
Tatsächlich, da ist noch einer. So ein Darth-Vader-Kopf für den Zehnjährigen, der zwar noch gerne Lego baut, aber kaum noch wirklich damit spielt. Nur: Von hinten nähert sich ein Kontrahent, der es ebenfalls auf die Star-Wars-Ikone abgesehen hat. Also schnell zugreifen, bevor das gute Stück weg ist. Die Konkurrenz schaut etwas bedröppelt, zum Glück kann die nette Verkäuferin in der Kaufhof-Spielwarenabteilung aber irgendwo her noch einen nun wirklich allerletzten Kopf organisieren.
Kurz vor Weihnachten ist die Innenstadt auch unter der Woche trotz lausigen Wetters noch proppenvoll. Die letzten Geschenke für die jüngsten Kölnerinnen und Kölner müssen noch eingetütet werden. Dabei entpuppen sich „Elsa“ und „Anna“, Barbie-Meerjungfrauen und einige Konzentrationsspiele als mit die begehrtesten Geschenke in dieser Vorweihnachtszeit. Und Lego natürlich. Zumindest verraten das die teils schon ordentlich leer geräumten Regale.
Wenig Auswahl an Geschäften
Bei „Smyths“ im Quincy an der Breite Straße sieht es nicht viel anders aus. Die wuseligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mühen sich, die Regale so gut es geht wieder aufzufüllen. Bei der ein oder anderen besonders begehrten Ware müssen aber auch sie bedauernd die Achseln heben. Mit Kaufhof, Karstadt, Lego und Smyths hat es sich dann aber auch schon weitgehend für Kinderspielzeug in der Kölner City. Vorbei die Zeiten, als der Feldhaus-Bär an der Schildergasse noch ganze Generationen zum Schauen, Staunen und natürlich Kaufen einlud.
Die Sortimente ähneln sich mittlerweile. Manche Kinder dürfen sich im Vorhinein selbst wählen, was sie zum Weihnachtsfest unter dem Baum auspacken wollen. So auch ein vierjähriges Mädchen, das sich von Oma und Opa und ihren Eltern eine Baby-Puppe aussuchen darf. Dabei dürfen auch ein paar passende Kleidungsstücke nicht fehlen. Keine leichte Aufgabe für alle Beteiligten. Und manchmal auch reine Nervensache: Am Telefon diskutiert ein junger Mann heftig mit seiner Partnerin, welches Playmobil-Set für einen Kleinen nun die richtige Wahl wäre. Es dauert etwas, bis ein Konsens gefunden ist.
Eine gewisse Praxis-Orientierung schimmert auch immer wieder durch. Mit einer großen Tüte unter dem Arm verlässt eine junge Frau die Spielwarenabteilung. Darin befinden sich ein „Duftlabor“-Set, ein Puzzle, mehrere Bücher und ein Fernrohr für Kinder. „Das ist alles für meinen Sohn und meine Nichten“, erzählt sie. Viele Sachen habe sie davor aber schon online besorgt, etwa das neue Fahrrad für den Sohn. „Die Größeren kriegen dann einfach nur noch Geld“, sagt sie lachend.
Echtes Holzspielzeug gibt es zwar teilweise noch, aber auch nur von den großen Platzhirschen. Oder auf dem Weihnachtsmarkt, „aber die Preise dort sind schon sehr ordentlich“, drückt sich ein junger Mann mit niederländischem Akzent diplomatisch aus. Er ist mit der Familie zum Bummeln aus der Nähe von Weert im Nachbarland rübergefahren und findet Köln durchaus reizvoll. Aber sehr voll, und das Angebot – naja, das sei letztlich in Roermond oder Eindhoven ehrlicherweise nun auch nicht so viel anders als hier.
Klassiker sind immer gefragt
Besonders die älteren Geschwisterkinder tun sich bisweilen schwer mit der Geschenkeauswahl für das Schwesterchen oder Brüderchen. Eine Teenagerin streift mit ihren drei Freundinnen durch die City auf der Suche nach einem günstigen Geschenk für ihre kleine Schwester. Ihre Wahl fällt auf ein kleines Stofftier: „Wenn das nur zwei Euro kostet, dann nehme ich es“, sagt sie. Im Gegenzug werde sie wahrscheinlich wieder ein gemaltes Bild von der Kleinen zu Weihnachten bekommen, vermutet eine Begleiterin. Auch ein 20-Jähriger sucht auf den letzten Drücker noch nach einem passenden Geschenk für seine jüngere Schwester. „Ich schaue mich immer nach fertigen Geschenkeboxen um. Da muss ich nichts selbst zusammenstellen“, sagt er. Praxisorientiert eben.
Und irgendwie zieht es die Menschen zu den Klassikern. Gummitiere von Schleich gehen immer, von Dinos über Ponys bis zum Löwen. Vor allem aber die bunten Stecksteine. „Am liebsten schenke ich meinen Kindern Lego“, erklärt eine junge Mutter. Gerade hat sie noch für die Vierjährige das „Pfannkuchenhaus“ aus dem Lego-Store besorgt. Erstmal etwas Kleines, man wisse ja nie, ob es den Kindern auch wirklich gefällt. Jetzt fehlt nur noch der Jüngste. Der Einjährige braucht noch ein Kuscheltier. Und die gibt es immerhin in reichlicher Auswahl.
Eine kleine Auswahl an Spielwarenläden in der Stadt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Vor allem in den Veedeln finden sich viele kleine, spezialisierte Geschäfte. Das Sortiment der Kölner Einzelhändler erstreckt sich von Brettspielen über Jonglierartikel bis hin zu handgefertigten Unikaten. Das Angebot für die Pänz ist vielfältig.
1. Hampelmann Spielwaren (Südstadt): Holzspielwaren und weiteres Spielzeug; Merowinger Straße 37, 50677 Köln
2. Nautilus Köln (Sülz): Wissenschaft, Natur und Technik für Kinder; Lotharstraße 36, 50937 Köln
3. Hiveworld (Innenstadt): Sammelkarten, Rollenspiele; Hohe Straße 18-22, 50667 Köln
4. Spielbrett (Neustadt-Süd): Brettspiele; Engelbertstraße 5, 50674 Köln
5. Brave New World (Innenstadt): englisch- und deutschsprachige Brett- und Rollenspiele; Herzogstraße 25, 50667 Köln
6. Technische Modellspielwaren Lindenberg (Altstadt): Modellbahnen -und autos sowie Zubehör; Blaubach 26-28, 50676 Köln
7. Pattevugel Freizeitsport und Spielzeug (Neustadt-Süd): Drachen, Boules, Frisbees, Bumerangs, Spiele und Jonglierartikel; Zülpicher Straße 314, 50937 Köln
8. Der Rabe: Kinderbücher und Spielwaren (Lindenthal); Dürener Straße 225, 50931 Köln
9. Spielinsel Zündorf Marlis Weisser (Zündorf): Spielwaren und unter anderem Outdoor Artikel; Schmittgasse 39, 51143 Köln
10. Der Walfisch (Sülz): Handgefertigte Unikate und Stoffkreationen; Hermeskeiler Platz 3, 50935 Köln