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Festgeklebt am RednerpultKölner Ex-Stadträtin soll 900 Euro bezahlen

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Ratsmitglied Nicolin Gabrysch (Klimafreunde) klebt sich am Rednerpult des Ratssaals fest. Das Bild zeigt ihr Gesicht während der Ratssitzung.

Der Moment, als Ratsmitglied Nicolin Gabrysch (Klimafreunde) sich am Rednerpult des Ratssaals festklebt.

In ihrer letzten Ratssitzung klebte sich die Stadträtin Nicolin Gabrysch am Rednerpult fest. Wie von OB Reker im Rundschau-Interview angekündigt, muss sie nun für den Schaden aufkommen.

Nach dem Vorbild der „Letzten Generation“ klebte sie sich mit der Hand an das Rednerpult im Stadtrat. Nun soll die Ex-Stadträtin Nicolin Gabrysch für die Aktion 900 Euro zahlen. Damit will die Stadt die Reparaturkosten für das beschädigte Pult wieder hereinholen. Ein Sprecher der Stadt bestätigte eine Forderung und sprach von einer ersten Kostenschätzung eines Sachverständigen. Die Stadt werde im Januar konkrete Angebote bei Fachfirmen einholen. Die Kosten für die Reparatur würden dann Frau Gabrysch in Rechnung gestellt, hieß es weiter.

„Es kann und darf kein Weiter so geben, deswegen sorge ich jetzt dafür, dass es zumindest hier und jetzt nicht wie üblich weitergeht, sondern wenigstens ein kleines bisschen anders läuft als sonst“, sagte Gabrysch in ihrem Redebeitrag Mitte Dezember in der letzten Ratssitzung des Jahres. Für sie persönlich war es die letzte Sitzung für die Klimafreunde, sie reichte ihr Mandat weiter und verlässt den Stadtrat. Auf Begeisterung stieß sie nicht, im Gegenteil. Oberbürgermeisterin Henriette Reker entgegnete: „Wir haben ja noch ein zweites Rednerpult. Wir haben schon damit gerechnet, dass wir in eine ähnliche Situation kommen, und ich würde die Sitzung gerne fortsetzen“. OB-Amtsleiterin Alessandra Caroli entfernte im Anschluss mit einem Lösungsmittel den Kleber und Gabryschs Hand vom Rednerpult. Im Rundschau-Interview sprach Reker von einem „Akt der Hilflosigkeit“.

Zahlreiche Strafanzeigen nach Aktionen auf der Inneren Kanalstraße

Im Zusammenhang mit den Blockadeaktion auf der Inneren Kanalstraße schrieb die Polizei zahlreiche Strafanzeigen. „Wir haben anschließend etwa ein Dutzend Verfahren eingeleitet“, sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn der Rundschau. Genaue Zahlen lagen zunächst nicht vor. Es gehe hauptsächlich um Nötigung. Von jeder Person, der auf der Straße saß, hätten die Beamten die Personalien aufgenommen. Ob es bereits Gerichtsurteile gab, teilte die Behörden zunächst nicht mit. In dem Fall der Ex-Stadträtin befasste sich die Staatsanwaltschaft nicht mit dem Fall. „Wir haben keinen Anlass gesehen von Amtswegen zu ermitteln“, sagte Willuhn weiter. Eine Strafanzeige habe es nach der Klebeaktion nicht gegeben.