Nachdem tragischen Tod eines 62-Jährigen auf der Siegburger Straße laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Wie kam es zu dem Unfall und wo ist der Verursacher? Wir klären auf über den Stand der Dinge.
Tödlicher Unfall in Köln-DeutzWie die Kölner Polizei die Tragödie aufklären will
Moderne elektronische Untersuchungen, Überprüfungen von Videomaterial, Ermittlungen im privaten Umfeld oder Anwohnerbefragungen – nach dem tragischen Unfall eines 62-Jährigen auf der Siegburger Straße am späten Samstagabend will die Polizei mit intensiver kriminalistischer Arbeit den Fall klären. „Die Arbeit unterscheidet sich nicht wesentlich von den Ermittlungen einer Mordkommission“, heißt es von der Polizei.
Der Tatort ist am Samstagabend und erneut am Montagvormittag genauso akribisch aufgenommen worden wie ein Tatort bei einem Gewaltverbrechen.
Der Fahrer oder die Fahrerin eines dunklen Mercedes, unterwegs in Richtung Deutz, erfasste gegen 23.30 Uhr in Höhe der Hausnummer 227 einen 62-Jährigen, der die Siegburger Straße überqueren wollte. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Mann auf die Gleise der Linie 7 geschleudert – der Tatort ist ein Stück von der Haltestelle „Poller Kirchweg“ entfernt.
Mercedes-Stern am Unfallort gefunden
Der Unfallverursacher fuhr davon und war bis zum Montagnachmittag noch nicht gefasst. Polizisten fanden später einen bei dem Aufprall abgefallenen Mercedes-Stern – auch weitere kleinere Trümmerteile konnten gefunden werden. So sind Kunststoffteile von dem Mercedes abgefallen und sichergestellt worden. Die Beamten überprüfen nun die Aufnahmen von Videokameras am Unfallbereich. Diese Bilder könnten den Ermittlern einen entscheidenden Hinweis auf den Unfallwagen geben. Möglich wären dann umfangreiche Ermittlungen bei Mercedes- und weiteren Autohändlern, mit dem Ziel den Besitzer des Wagens zu finden. Befragt werden sollen auch die Freunde des Opfers. Mit ihnen war der 62-Jährige am Samstagabend zuvor in Köln unterwegs gewesen und war danach auf dem Heimweg nach Porz. Soweit die klassische Arbeit einer Ermittlungskommission.
Am Tatort wurde zusätzlich moderne Technik aufgefahren, beispielsweise Drohnen. Die „Ermittler in der Luft“ wurden in den vergangenen Monaten nach dramatischen Unfällen häufig eingesetzt und gehören zu den festen Einsatzgeräten der Beamten. In Köln sind die Helfer aus der Luft bisher weit über 130 Mal aufgestiegen. Beispielsweise beim dramatischen tödlichen „Betonplatten-Unfall“ auf der A3 im November 2020, bei einem tödlichen Unfall mit einem von einem Lastwagen erfassten Kind in Zollstock, nach der Haus-Explosion im April 2020 in Buchheim oder bei der Suche nach vermissten Personen. Insgesamt flogen die Drohnen allein in Köln mehrere hundert Stunden . „Die Drohnen eröffnen der Polizei im wahrsten Sinne des Wortes einen neuen Blickwinkel“, erklärte eine Polizistin. Mit dabei am Montag waren auch 3-D-Kameras. Die Geräte analysieren Unfall- und Tatorte millimetergenau – früher mussten die Beamten alles per Hand vermessen und in Skizzen einzeichnen. Die Polizei fragt: Wem ist ein Mercedes mit einer starken Beschädigung an der Kühlerhaube aufgefallen? Hinweise an die Kölner Polizei unter Ruf 0221/229-0.