Drei Stunden lang wird dem Publikum in Köln am Dienstagabend eine Gänsehaut nach der anderen eingehaucht. Der Dank: stehende Ovationen.
Lanxess-ArenaZuschauer in Köln reisen mit Hans Zimmer in neue Dimensionen
Während Superman am Dienstagabend über die Leinwand in der Lanxess-Arena fliegt, ist das Symphonieorchester in blaues Licht getaucht, Streicher steigen sanft in das erste Stück von „The World of Hans Zimmer – An New Dimension“ ein. Die Filmausschnitte auf den großen Bildschirmen verraten auch denjenigen, die einen Film nicht gesehen habe, wozu die Musik gehört. Maestro Gavin Greenaway begrüßt das Publikum - wird aber von Hans Zimmer unterbrochen.
Hans Zimmer ist indirekt dabei
Der Filmkomponist ist zwar nicht vor Ort, tritt aber durch kuratierte Aufnahmen über die Leinwand in den Dialog mit Dirigent Greenaway, erzählt Anekdoten und leitet durch den Abend. Obwohl dieser gefüllt ist mit unterschiedlichsten Blockbustern, schafft es das Ensemble, das Publikum innerhalb von wenigen Sekunden in einen Film hineinzuziehen. In eine dramatische Liebeszene aus „Pearl Harbor“, die durch Luftangriffe gestört wird, in einen lustigen Auftritt des animierten „Kung Fu Panda“, der begleitet von gezupften Saiten bis zu kämpferischen Trommeln versucht fit zu werden oder in die bedrohlichen Sandmassen des aktuellen Kinofilms „Dune 2“. Von den kraftvollen Sounds, die das Publikum erzittern lassen, bis hin zu den leisen Tönen, beherrscht der Komponist sein Handwerk und verstärkt die Emotionen, die in dem jeweiligen Film gezeigt werden.
Die Welt von Hans Zimmer besteht aus zahlreichen Schauplätzen, die er mit Leben füllt - bis ins Weltall. Auch wenn es an dem Film „Interstellar“ damals die Kritik gab, die Musik habe in einigen Szenen überhandgenommen, ist es in dem Konzert gerade dieser Track, der durch den ganzen Körper dringt. Unterstützt wird das Symphonieorchester bei einigen Stücken von dem „Nairobi Chamber Chorus“ wie bei dem unverwechselbaren Sound von „Der König der Löwen“ - vervollständigt durch die Sängerin Nokukhanya Dlamini und den Sänger und Freund von Zimmer Lebo M. (Lebohang Morake), welcher „Der ewige Kreis“ singt.
Ebenso entscheidend für die kraftvolle Wirkung der gesamten Stücke sind die Stimmen von Lisa Gerrard, Carla Chamoun und Gan-ya Ben-gur Akselrod. Die Musik von „Inception“, bei dem Hans Zimmer selbst als Pianist auf der Leinwand zu sehen ist, und das Klanggewitter aus „Fluch der Karibik“ spart sich das Ensemble als Zugaben auf. Zum großen Finale schießen Flammensäulen von der Bühne in die Luft. Drei Stunden lang wird dem Publikum eine Gänsehaut nach der anderen eingehaucht. Der Dank: stehende Ovationen.