Vom 16. bis zum 18. Januar ist das Musical gleich viermal in der Arena zu sehen. Die Personen hinter Janet und Frank’n’Furter sind im echten Leben ein Paar.
Wahnsinn und OhrwürmerDie „Rocky Horror Show“ ist zurück in Köln – Darsteller geben Einblicke
Die „Rocky Horror Show“ ist bald viermal in der Arena zu sehen. Zwei der Protagonisten Oliver Savile und Sydnie Hocknell, haben sich bei der Arbeit verliebt. Er verkörpert in dem Musical Frank’n’Furter, sie Janet Weiss. Im Interview verraten die beiden, welche Herausforderungen das Tourleben als Paar birgt und was an der aktuellen Version des Musicals besonders ist.
Wie fühlt es sich für Sie an, Teil einer so bekannten Show zu sein?
Sydnie: Ich liebe diese Show und finde es großartig, Teil von so einem „Safe space“ (Anm. d. Red.: ein Raum frei von Diskriminierung) zu sein. Ich liebe es, dass die Leute sich dabei anziehen, wie sie wollen, und mitmachen können. Das macht das Theater erst zugänglich. In dieser Show wird jeder dazu ermutigt, teilzuhaben und man selbst zu sein. So ikonisch wie die Show zu Anfang war, ist sie jetzt an ihrem 50-jährigen Jubiläum immer noch.
Oliver: Mir geht es genauso. Die Show unterscheidet sich stark von anderen, wie sie mit dem Publikum interagiert. Im Vergleich zu anderen Stücken ist die Rocky-Show ein bisschen verrückt, weil man nie weiß, was genau passieren wird.
Gibt es neue Elemente, die Sie in die Show eingebunden haben, oder ist sie recht ähnlich zum Original?
Oliver: Früher war die „Rocky Horror Picture Show“ mehr eine Art B-Movie. Unsere Version der Show baut darauf auf. Dementsprechend haben wir mehr Projektionen, neues Licht und einen neu orchestrierten Sound. Jetzt haben wir eine Rockband auf der Bühne. Aber der Kern der Show ist genau der gleiche wie vor 51 Jahren. Deswegen kann das Publikum auch so gut mitmachen, weil das Skript näher am Film ist. Letztlich ist unsere Version damit ein bisschen anders als die originale Broadway-Produktion oder die britische Version.
Gibt es bestimmte Lieder, Charaktere oder Momente in der Show, die Ihnen besonders am Herzen liegen?
Oliver: Meine Figur ist verrückt, deswegen liegt die mir tatsächlich weniger am Herzen. Aber in der Show gibt es ein Moment, wo ich auf der Bühne stehe – die ganze Besetzung hinter mir – und ich singe: „Don’t dream it, be it“, also „Träume es nicht, sei es“. Das ist ein wirklich unglaublicher Moment.
Sydnie: Für mich ist es die Zeile „Ich gehe nach Hause, ich gehe nach Hause“. Das kriegt mich jedes Mal. Manchmal weiß man nicht, wie sich Christian, der Riff Raff spielt (Anm. d. Red.: Einer der Außerirdischen und Diener der Hauptperson Frank’n’Furter), verhalten wird. Vor zwei Tagen fing er an zu weinen, weil der Text dieser Lieder einen manchmal auf merkwürdige Art berühren kann.
Weil Ihr ein Paar seid: Gibt es irgendwelche Spannungen oder Herausforderungen bei der Arbeit?
Oliver: In unserem Business ist es immer eine Achterbahnfahrt, egal, ob du zusammen bist oder nicht. Man muss an einem Strang ziehen, damit das halten kann. Jetzt gerade zum Beispiel: Die Show wird im April vorbei sein und wir wissen nicht genau, was passieren wird, wenn wir nach London zurückgekehrt sind. Sydnie könnte auf Welttournee gehen. Also versuchen wir, jeden Tag so zu nehmen, wie er kommt.
Sydnie: Seit zwei Jahren verbringen wir 24 Stunden miteinander, und noch stehen wir hier. Ich bin wirklich sehr dankbar, dass wir beide zusammen auf Tour sein können. Gleichzeitig, ist es manchmal schwer, Dinge zu tun, die man „normalerweise“ in einer Beziehung macht. Zum Beispiel, wenn man getrennte Jobs hat, kommt man nach Hause und erzählt sich von seinem Tag. Weil wir unsere ganze Zeit zusammen verbringen, gibt es da nicht viel Neues. Wir haben stattdessen eine andere Art der Kommunikation, so ein bisschen als könnten wir gegenseitig unsere Gedanken lesen.
Tickets
Die „Rocky Horror Show“ ist auf Europatour und macht dabei Halt in Köln. Vom 16. bis zum 18. Januar ist das Musical viermal in der Lanxess Arena zu sehen. Tickets gibt es noch ab rund 50 Euro hier.