Wenn die Bläck Fööss rufen, kommen die Kölner: Die Traditionsband machte aus dem Tanzbrunnen-Konzert einen gemischten Chor mit 3600 Mitgliedern.
Bläck Fööss im TanzbrunnenHeimspiel für die Kultband
„Wenn mer Kölsche singe, stommer all en d'r Reih“. Beim 47. Musikalischen Familienfest bilden die „neuen“ Bläck Fööss und ihre fast 3600 Fans im Tanzbrunnen gleich einen mächtig lauten Chor. Das geht auch nahtlos so weiter, als die Kölner Traditionsband zum Mittrinken (Drink doch eene mit) einlädt, von einer „Bud in d'r Altstadt“ träumt und die „nächste Rund“ übernimmt. „Jo, wenn mer Kölsche singe, singk selvs d'r Herrjott met“ – ein in hellblau gekleideter Herr allerdings nicht, der auf der Mauer neben der Bühne sitzt. „Bloß kein Selfie“, stöhnt Erry Stoklosa, als die Rundschau von ihm wissen will, wie das so ist: Als Zuschauer am Rand einer Show, bei der man selbst x-mal als Frontmann dabei war. „Macht Spaß zuzuhören. Die machen et ja jut, die Jungs“, lacht das Gründungsmitglied der Fööss und fügt hinzu: „Ich lausche gut und gerne zu, wenn nicht dauernd Leute kommen, die Selfies machen wollten. Das ist das Dumme dabei.“ Und geht wieder backstage.
Bömmel und Erry mit Gastauftritt
Aber so ganz ohne Auftritt – das passt offenbar weder zu Erry Stoklosa noch zu Bommel Lückerrath, die für jeweils ein paar Lieder auf die Showbühne zurückkehren. Pit Huperten und Erry Stoklosa werden mit ihrem Ausflug zu dem Hit der Walker Brothers von 1966 „The sun ain’t gonna shine anymore“ von einer jubelnden Menge begeistert gefeiert. In den drei Stunden non-stop sind „Weltpremieren“, wie Mirko Bäumer ankündigt. Das Lied über den Nubbel „schweije kann der jot“ und „kölle zohus“ zeigen, wohin der Weg der neuen Fööss geht. In der musikalischen Zeitreise sind „Kathrin“ und „Linda“ ebenso dabei wie der „Stammbaum“, der „Buuredanz“ und „dat Wasser vun Kölle“.
In einem fulminanten Finale mit der Lobeshymne auf das Veedel sind Bömmel und Erry wieder dabei. „Haben die das nicht fantastisch gemacht“, ruft Stoklosa und erntet Applaus, Jubel und Zugabe-Rufe – ja, sagt Bäumer – nächstes Jahr.