Es war eine grausame Tat im Karneval 1988. Die Leiche von Petra Nohl wurde am Rande der Schul- und Veedelszöch gefunden. Dank eines Ermittlerteams für „Cold Cases“ konnte ein Beschuldigter ausgemacht werden.
Cold Case in Köln35 Jahre alter Mordfall wird Anfang September verhandelt
Über 35 Jahre ist das Gewaltverbrechen her, dem Petra Nohl (24) zum Opfer fiel. Am 4. September beginnt nun die juristische Aufarbeitung des Falls vor dem Landgericht. Das bestätigte auf Rundschau-Nachfrage die Pressestelle des Landgerichts am Dienstag. Angeklagt in dem Verfahren ist ein Mann, der im Februar 2023 in Longerich festgenommen worden war. Er soll im Karneval 1988 einen Raubmord an der 24-Jährigen begangen haben. Am Karnevalssonntag 1988 war die strangulierte Leiche der 24-Jährigen in der Innenstadt gefunden worden. Doch der Fall konnte zunächst nicht gelöst werden.
Berichterstattung brachte Durchbruch
Über Jahre hatte die Akte bei der Polizei Staub angesetzt, bis die Ermittlungsgruppe „Cold Case“ gegründet wurde und diese sich den Fall erneut zur Brust nahm. Dabei kam es auch zu einer Berichterstattung über das Verbrechen in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“, was zum Durchbruch bei den Ermittlungen führte. Denn ein Zeuge meldete sich und nannte den Namen des nun Beschuldigten, einem früheren Kumpel.
Der Zeuge hatte auch angegeben, dass er damals von dem mutmaßlichen Täter eingeschüchtert worden sei und sich deshalb mit seinem Verdacht, den er damals schon gehabt habe, nie an die Polizei wandte. Belastet wird der Beschuldigte vor allem durch eine DNA-Spur, die damals an der Leiche sichergestellt worden war. Dem Vernehmen nach hat sich der Angeklagte bislang noch nicht zu den Vorwürfen gegen ihn geäußert. Angeklagt ist Raubmord, weil bei Petra Nohl weder eine Handtasche noch Bargeld gefunden worden waren. Ein Sexualdelikt schließt die Staatsanwaltschaft indes aus.