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ProjektwocheKölner Schüler am Humboldt-Gymnasium fordern mehr Freiraum in der Schule

Lesezeit 2 Minuten
Schüler malen auf eine pinke Bank.

Die Schüler haben die Bänke auf dem Schulhof in der Projektwoche geschliffen, grundiert und neu lackiert.

Zum ersten Mal fand die Projektwoche Nachhaltigkeit am Humboldt-Gymnasium statt. Die Schüler präsentierten ihre kreativen Werke.

Schmelzende Gletscher, Umweltverschmutzung, Massentierhaltung, Feminismus und Gleichberechtigung: Am Humboldt-Gymnasium drehte sich eine Woche alles um Nachhaltigkeit. Die Schülerinnen und Schüler üben Kritik an der Gesellschaft und Politik, machen aber auch Hoffnung.

Sie komponierten eigene Songs, produzierten einen Kurzfilm, bastelten Insektenhotels, recycelten alte Kleidung zu Lieblingsstücken. Vier Tage lang arbeitete die gesamte Schule in Projektgruppen. Auf einer Pressekonferenz stellten sie einen Teil ihrer Ergebnisse vor. Die Schülersprecher Tom Neuburg und Jaspar Toennissen moderierten die Veranstaltung.

Taschen hängen an Bügeln.

Die Schüler aus den Jahrgangsstufen sechs und sieben haben aus Schallplatten Taschen gefertigt und zum Verkauf angeboten.

Kölner Humboldt-Gymnasium arbeitet an Nachhaltigkeitsprojekten

„Es war eine spannende Woche mit vielen Eindrücken“, so Susanne Badde, Lehrerin am Kölner Humboldt-Gymnasium in der Innenstadt. Mit ihrer Kollegin Jeannette Becker leitete sie die Projektwoche. Mithilfe der Eltern und sieben außerschulischen Bildungsakteuren hatten sie das Programm gestaltet.

Die Projektgruppe „Mit Songs die Welt verändern“ aus den Jahrgangsstufen sechs und sieben komponierte eigene Musik. In ihren Songs setzen sie sich kritisch mit der Umweltzerstörung auseinander. „Warum sind manche Menschen so dumm und warum gibt es diese Sachen, die alles kaputt machen“, sang Julian Sohn aus der 6d. „Lass uns die Welt verändern, Stück für Stück.“

Schüler prüfen Fahrradtauglichkeit in Köln

Die Mittelstufe produzierte einen Kurzfilm. Mit der Botschaft im Film „We must act now“ appelliert sie an die Dringlichkeit, sofort Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen. Die Oberstufe testete die Fahrradtauglichkeit Kölns. Die Schülerinnen und Schüler sind Fahrradwege in der Stadt abgefahren, haben ihre Beobachtungen festgehalten und Vorschläge an die Verwaltung geschickt. Ihr Fazit: Es sei noch Luft nach oben. Es gäbe schon einige Fahrradwege, viele seien aber blockiert durch Baustellen. „Im Prinzip ist Köln schon auf einem guten Weg“, so Schüler Simon Roscher.

Schüler Aaron Welsch (v.l.n.r.), Schulleiter Michael Wittka-Jelen, Tom Neuburg und Jaspar Toennissen sprechen auf der Pressekonferenz über die Ergebnisse der Projektwoche.

Schüler Aaron Welsch (v.l.n.r.), Schulleiter Michael Wittka-Jelen, Tom Neuburg und Jaspar Toennissen sprechen auf der Pressekonferenz über die Ergebnisse der Projektwoche.

Schülerinnen und Schüler aus der Unterstufe haben in der Projektwoche gehäkelt. Für die Schulleitung haben sie einen bunten Schal gefertigt, den sie auf der Pressekonferenz als Geschenk übergaben. „Ihr seid irre kreativ. Ich bin wirklich überrascht über die vielen tollen Ergebnisse“, sagte Schulleiter Michael Wittka-Jelen. Die Schüler, die selbst Projekte geleitet hatten, bekamen eine Helden-Urkunde überreicht.

Auch die Schülerschaft befürwortete das Konzept. Besonders gefallen hat ihnen der Freiraum: „Freies Arbeiten wünsche ich mir auch außerhalb der Projektwoche“, sagt Felix Velten aus der 8a. „Wir haben die Aufgabe, unsere Schüler in eine Zukunft zu entlassen, die Hoffnung macht“, so Wittka-Jelen. Auch er wünscht sich mehr Flexibilität im Lehrplan, um den Schülern noch mehr Freiheiten zu ermöglichen.