Hoa Hiep Lam ist kein Unbekannter in der Kölner Gastro-Szene. Bereits 2016 eröffnete er in der Bobstraße in Neumarkt-Nähe das Lokal „1980“. Dort brachte er eine vietnamesische Spezialität nach Köln: Banh Mi. Eine Art Baguette, gefüllt mit geschmorten Ochsenbäckchen, Garnelen oder gezupften Hühnchen, verfeinert mit vietnamesischen Kräutern und Gewürzen. Mittlerweile hat seine Frau die Geschicke im „1980“ übernommen. Und Hoa Hiep Lam konzentriert sich auf sein neuestes Projekt. Das „BEP No.2“ auf der Richard-Wagner-Straße.

Der Name sagt viel aus über Hoa Hiep Lam. Ein Koch, der so begnadet wie bescheiden ist. Bep, das heißt auf Vietnamesisch ganz einfach: Küche. Und die Nummer zwei? „Wir würden uns nie als Nummer eins sehen“, sagt der Inhaber und Küchenchef. „Wir wollen uns immer weiterentwickeln und noch besser werden.“

Die Karte im BEP No.2 variiert je nach Tageszeit. Auf der Mittagskarte (12 bis 15 Uhr) stehen kleinere Vorspeisen wie Frühlingsrollen oder Mango-Papaya-Salat. Zwischen 13 und 15 Euro kosten die Hauptspeisen: gelbes Hühnchen-Curry mit Süßkartoffeln und Schalotten, knuspriges Gemüse mit Resinudel, Salat, Kräutern und Erdnüssen oder Rinderragout mit Tapiokanudeln und Gemüse: einfach und lecker.

Drei oder vier Gänge am Abend

Noch spannender und für Köln wohl einzigartig: das vietnamesische Fine-Dining-Menü am Abend. In drei oder vier Gängen, mit oder ohne Fleisch, die sich der Gast selbst zusammenstellen kann, präsentiert Hoa Hiep Lam seine Vorstellung einer neuen vietnamesischen Küche. „Ich koche kreativ und modern, und trotzdem soll der Geschmack an das Essen einer vietnamesischen Großmutter erinnern.“

Absolut fair sind dabei die Preise. 36 Euro kostet das Drei-Gang-Menü (vegetarisch 29 Euro), den vierten Gang gibt es für einen Aufschlag von sechs Euro. Alle Gerichte lassen sich aber auch à la carte bestellen.

Auf den ersten Blick erscheinen einige der Gerichte dabei überhaupt nicht vietnamesisch. Etwa das US-Beef-Tatar, das aber durch Kokosraspeln, Erdnuss und den intensiven Koriander einen beeindruckenden vietnamesischen Anstrich bekommt. Die fünf Hauptgerichte mit Fleisch (beispielsweise Entenleber, gegrillter Tagesfisch oder knuspriger Schweinebauch) ergänzen zwei ohne Fleisch: gegrilltes Gemüse mit Tofu, Curry und Kokosmilch und ein Ragout aus Tofu, Gemüse und Saitan.

Eis aus gegrillter Banane mit marinierter Ananas

Überzeugend sind auch die Desserts. Ein Eis aus gegrillter Banane etwa, dazu flambierte Ananas in einer Marinade aus Vanille, Anis und Zucker. Oder eine Art vietnamesische Crème Brûlée aus karamellisierter Kaffee-Creme. Neben dem vietnamesischen Ursprung aller Gerichte, finden sich vor allem japanische, aber auch französische Einflüsse wieder. Auch Erinnerungen an die Kindheit im Mekong-Deltabringt Hoa Hiep Lam auf den Teller.

Der 49-Jährige kam in den 90er-Jahren zu einer Zeit nach Köln, als man die asiatischen Restaurants an zwei Händen abzählen konnte. „Ich habe überall meine Erfahrungen gesammelt, die ich nun einfließen lasse“, erzählt Hoa Hiep Lam, der eigentlich mal Handwerker werden wollte, das Kochen dann aber doch spannender fand. Eine gute Entscheidung, durch die Köln nun um eine spannende kulinarische Adresse reicher ist.

Bep No.2, Richard-Wagner-Straße 20 (Belgisches Viertel), Di - Sa, 12 – 15 und 17 –22 Uhr

www.bep-no2.de

Auszug aus der Karte - Menü am Abend

-Drei-Gang-Menü mit Fleisch oder vegetarisch: 36/29Euro -Vier-Gang-Menü: 42 Euro

Vorspeisen: -gebeiztes Hamachifilet, Maracuja, Kokosnuss, Kräuter, rote Zwiebeln, Erdnuss, -US Beef, Zitronengras, Kräutersalat, Lauch, fünf Kräuter, Erdnuss

Hauptspeisen: -Entenkeule, Entenleber, Curry, Süßkartoffel, Taro, Kartoffeln, Schalotten-Gegrillter Tagesfisch, Tomaten, Ananas, Schalotten -Knuspriger Schweinebauch, Reisnudeln, grüne Mango, Gurken, Lauch

Desserts: -Marinierte Ananas, Grillbananen-Eis-Kokosnuss-Süppchen, tropische Früchte, Tapioka, Jackfruit-Kerne-Karamellisierte vietnamesische Kaffee-Creme