Auf 1453 Quadratmeter Grund entsteht ein moderner Neubau mit historischem Flair, der in die Umgebung passen, sie aber auch aufwerten soll.
Altstadt in KölnDieses Büro- und Geschäftshaus soll den Heumarkt schmücken

Spitzgiebel und Mauerwerk mit historischem Flair: Thomas Krögers Entwurf für das Bürohaus an der Ecke Heumarkt/Gürzenichstraße.
Copyright: Thomas Kröger Architekten
Wer über die Deutzer Brücke in die Kölner Altstadt kommt, dessen Blick bleibt meist am berühmten Reiterdenkmal am Heumarkt hängen. Gleich daneben prägt das in die Jahre gekommene Bürohaus mit dem übergroßen 4711-Logo auf der Backsteinwand an der Ecke Gürzenichstraße das Altstadt-Panorama – aber nicht mehr lange. Das Geschäftshaus wird von Eigentümer Hansainvest Real Assets zurückgebaut und neu entwickelt. Auf 1453 Quadratmeter Grund entsteht ein moderner Neubau mit historischem Flair, der in die Umgebung passen, sie aber auch aufwerten soll.
Dafür hat eine Fachjury – zum Teil mit Kölner Politikern und der Stadtverwaltung – den Entwurf des Architekten Thomas Kröger aus Berlin aus sechs Mitbewerbern ausgewählt. Als Holzhybridbau entsteht ein feingegliederter Baukörper mit rund 6000 Quadratmetern Mietfläche und klassischen, für die Altstadt typischen spitzen Dachgiebeln. Im Erdgeschoss sind weiterhin Einzelhandel und Gastronomie geplant. Eine Tiefgarage und Fahrradstellplätze für die Nutzer kommen ins Untergeschoss, auch E-Bike-Ladestationen sind geplant. Als i-Tüpfelchen ist eine Gemeinschaftsdachterrasse mit Blick in Richtung Dom vorgesehen. Beim Thema Nachhaltigkeit hat der Architekt eine Begrünung der Dachflächen sowie Photovoltaikanlagen eingeplant.

Mit seiner lamellenartigen Struktur ist der Entwurf des Berliner Architekten besonders mit der Blickrichtung aus der Gürzenichstraße ein Blickfang.
Copyright: Thomas Kröger Architekten
Der Rückbau des jetzigen Gebäudes – das bereits komplett leer ist – soll noch in diesem Jahr beginnen, die Hochbauarbeiten für den Neubau 2025. Der Investor geht von einer Fertigstellung bis 2027 aus.
„Unsere Immobilie soll sich harmonisch in ihre historische Umgebung einfügen, sie aber zugleich ergänzen und neue Impulse setzen für nachhaltige, gemeinschaftliche und produktive Arbeit, Einkäufe und Freizeit“, erklärt Nicholas Brinkmann, Geschäftsführer des Investorunternehmens. Kölns Baudezernent Markus Greitemann sagt: „Mit dem zur Umsetzung empfohlenen Entwurf von Thomas Kröger Architekten haben wir das passende Konzept für diesen Standort gefunden. Es wird in puncto Architektur, Nachhaltigkeit und Nutzungsangebote eine große Bereicherung für Köln, die Anrainer und künftigen Mieter sein und ein wichtiger Beitrag zur Stadtreparatur in der Altstadt.“
Unsere Immobilie soll sich harmonisch in ihre historische Umgebung einfügen.
Die Entwicklung dieses Projekts durch einen privaten Investor zeigt, dass Büro-, aber auch Einzelhandelsflächen auch im Stadtkern weiter gefragt bleiben. Das unterstreicht auch das am Roncalliplatz entstehende Laurenz Carré, bei dem 7800 Quadratmeter Bürofläche in einem der Teilgebäude bereits Jahre vor der Fertigstellung vermietet sind.

Noch steht an der Stelle ein Backsteinbau.
Copyright: Costa Belibasakis
Die Leerstandsquote bei Büroimmobilien in Köln lag zu Jahresbeginn bei mageren 2,8 Prozent. Auch bei den Einzelhandelsflächen gibt es in Köln wenig Leerstand. Das ist einer der Gründe, warum im Dom-Hotel während des langjährigen Umbaus weitere Räume für Edelmarken geschaffen werden. Kölnbusiness-Geschäftsführer Manfred Janssen sagte erst vergangene Woche, dass die Bedingungen in Köln vielleicht so gut wie nirgendwo sonst in Deutschland seien.