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Alles, aber nicht normalSo lief die Friedenskundgebung für die Ukraine in Köln

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Große Anteilnahme auf dem Roncalliplatz

In blau und gelb erstrahlt der Roncalliplatz an diesem Samstag. Vor einer riesigen ukrainischen Flagge stehen zwei farblich passende Tonnen aus Metall. Etwa 400 Menschen sind gekommen, einige von ihnen tragen traditionelle ukrainische Gewänder. Dann verteilt eine junge Frau im weißen Hemd rote Farbe auf den Tonnen, greift zwei Holzstöcke und beginnt zu trommeln. Rot spritzt die Farbe in die Luft und verteilt sich auch auf dem Hemd der Trommlerin. Nebenan halten weitere Frauen Schilder mit den Namen ukrainischer Städte hoch. Die Szene schildert das Leid der Menschen in der Ukraine sehr plastisch.

Initiiert wird die Kundgebung vom Blau-Gelben Kreuz, dem Hilfsverein aus Köln. Im Mittelpunkt der Gedenk- und Friedensdemonstration steht der Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine vor einem halben Jahr. „Wir verteidigen nicht nur die Freiheit in der Ukraine, sondern auch die Freiheit hier und in der ganzen Welt“, ruft die Vereinsvorsitzende Linda Mai über den Platz. Viele Menschen applaudieren.

Klimademo

500 Menschen zogen am Samstag vom Ebertplatz Richtung Dom und weiter zum Mediamarkt, um für eine andere Klima- und Energiepolitik zu demonstrieren. Beteiligt waren auch viele junge Demonstrierende der Initiative „Fridays for future“. Rund um den Demonstrationszug kam es zu Staus, Zwischenfälle gab es laut Polizei nicht. (hbo)

Festzustellen sei derzeit eine Kriegsroutine, in der die Vorgänge im Osten Europas vielfach als „normal“ empfunden würden. „Deswegen ist es sehr wichtig, dass wir die Erfahrungen und das Leid der Menschen teilen, sodass wir nicht den Fokus verlieren“, erzählt Diana Reznik. Sie ist 18 Jahre alt und vor zwei Jahren zum Studieren nach Deutschland gekommen. Seit Beginn des Krieges engagiert sie sich beim Blau-Gelben Kreuz, um die Menschen in ihrer Heimat bestmöglich zu unterstützen. Es folgten Reden, Gedichte, Lieder.