In Hamburg läuft das Musical bereits seit 2013 im renommierten Schmidt Theater. Für die Kölner Version wird es kleinere Änderungen geben.
„Die Königs vom Kiez“ in KölnHamburger Musical mit Herz und Promille kommt in die Volksbühne
Ob sich Köln und St. Pauli in Zukunft in der ersten Bundesliga begegnen, das steht noch in den Sternen. Was aber sicherer ist als der Klassenerhalt der Kölner: die Familie König aus St. Pauli verschiebt für drei Monate ihr Wohnzimmer vom Kiez nach Köln. Ab November wird die erfolgreiche Musicalkomödie „Die Königs vom Kiez“ des Hamburger Schmidt Theaters für drei Monate in der Volksbühne am Rudolfplatz gastieren.
Die Königs vom Kiez sind eine siebenköpfige Familie, die in St. Pauli auf die absurdesten Arten und Weisen versuchen muss, über die Runden zu kommen. Mit von der Partie sind dabei die vier Kinder Marie, Benny, Björn und Pamela, die sich besonders viel Mühe geben, etwas Geld in die Familienkasse zu bringen. Dazu kommt die bettlägerige Oma und das Baby der erst 15-jährigen Pamela. Dabei schmeißt der daueralkoholisierte Familienvater, der von allen nur Käpt'n genannt wird, das ganze Geld mit seinen Schnapsideen, schneller als man gucken kann, wieder aus dem Fenster heraus. Nur eine Person kann den Käpt'n kurzzeitig davon abhalten, seine Familie mit seinen Aktionen und den Besuchen in der Stammkneipe weiter in den Abgrund zu reiten: die liebestolle Nachbarin Berta, bei der der Käpt'n noch ein paar Schulden auszugleichen hat. Auch, wenn es häufig zu kleinen Sticheleien kommen kann, ist allen jedoch bewusst: Im Kiez hält man zusammen.
„Die Königs vom Kiez“ in Köln: „Heut ersauf ich meine Sorgen“
Begleitet wird das Muscial mit komödiantischen Songs wie „Heut ersauf ich meine Sorgen“ oder „Der Kiez ist wunderschön“, die alle von Martin Lingau und Heiko Wohlgemuth geschrieben und komponiert wurden. Lingau, einer der erfolgreichsten Musiktheater-Autoren Deutschlands, sagt, die Königs seien „eine Familie zum gern haben“. „Teilweise denkt man sich: Das kann doch so nicht sein. Aber dann machen sie es trotzdem“, scherzt Lingau über die skurrile Art der Königs.
„Unglaublich stolz“ zeigt sich Axel Molinski, der Geschäftsführer der Volksbühne am Rudolfplatz. „Wir freuen uns, dass wir diese Produktion für uns gewinnen konnten“, sagt er. Köln und Hamburg seien schon seit Ewigkeiten in ihrer Theaterkultur miteinander verbunden. Ab 1988 gastierte etwa das Stück „Die spanische Fliege“ von Willy Millowitsch im Sankt Pauli Theater in Hamburg und brachte so ein bisschen kölschen Humor nach Norddeutschland. Jetzt ist Hamburg an der Reihe, ein wenig Kiez-Charme in die Domstadt zu bringen.
Kölner und Hamburger Humor passt sehr gut zusammen
Corny Littmann, der Geschäftsführer des Schmidt Theaters, sagt, der Hamburger Humor überschneide sich auch mit dem der Kölner. Deshalb seien alle Beteiligten gut gestimmt, dass die Zeit auf der Kölner Bühne ein voller Erfolg sein wird. „Sozial schwache Familien gibt es nun mal überall, nicht nur in St. Pauli“, so Heiko Wohlgemut, der für das Buch und die Songtexte des Stückes verantwortlich ist. Obwohl es „kein Stück über Hamburg, sondern ein Stück über Menschen“ ist, wie Lingau betont, wird es an manchen Stellen kleine Änderungen zur Hamburger Originalfassung geben, damit die Witze und Anekdoten auch richtig rüber gebracht werden können. In Köln ist es nun mal die Sparkasse und nicht die Haspa.
In Hamburg wird „das Musical mit Herz und Promille“ bereits seit 2013 im Schmidt Theater aufgeführt. Mittlerweile wurde schon über 1.200 Mal die aufbrausende Geschichte der Königs auf dem Kiez im Schmidt Theater aufgeführt.
Vom 1. November bis zum 26. Januar wird das Stück immer mittwochs bis sonntags in der Volksbühne aufgeführt. Am Wochenende gibt es sogar zwei Vorstellungen täglich. Tickets sind über Kölnticket erhältlich und kosten zwischen 40,50 Euro und 66 Euro.