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PflanzenvernichtungsmittelGrundwasser in Köln wieder frei von Glyphosat

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glyphosat

Die Verpackung eines Unkrautvernichtungsmittels, das den Wirkstoff Glyphosat enthält.

Köln – Das Grundwasser in Köln scheint wieder frei zu sein von dem Pflanzenvernichtungsmittel Glyphosat. Bei Messungen im vergangenen März und April wurden bei Proben aus Weidenpesch und Porz erhöhte Werte der chemischen Substanz gefunden, die im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Bei Nachmessungen im September konnte allerdings kein Glyphosat mehr festgestellt werden.

Der Gesetzgeber spricht von einer „schädlichen Veränderung“, wenn Glyphosat in einer Konzentration von mehr als 0,1 Mikrogramm pro Liter im Grundwasser festgestellt wird. Bei den Messungen im März und April entnahm ein Büro im Auftrag der Stadt 203 Proben aus dem Grundwasser. Die Entnahmestellen waren über das gesamt Stadtgebiet verteilt. Während die allermeisten Proben unauffällig waren, wurde in einer Entnahme aus Weidenpesch eine Glyphosatkonzentration von 0,24 Mikrogramm pro Liter festgestellt. In Porz betrug der Wert 0,73 Mikrogramm. Daraufhin entschied die Stadt Köln, im September nochmals Kontrollen durchzuführen.

Glyphosat in Kölner Grundwasser: Im Frühjahr erneut Probenentnahme

„In unseren aktuellen Proben konnten wir kein Glyphosat mehr feststellen“ , sagt Christian Brammen-Petry, Leiterin der städtischen Abteilung Grundwasser und Bodenschutz. Den Unterschied in den Messwerten erklärt sich die Expertin mit dem „Verdacht, jemand habe punktuell und zeitlich begrenzt das Mittel eingesetzt“. In Nähe der Weidenpescher Entnahmestelle befindet sich ein ICE-Werk. Während die Stadt Köln seit 2015 gänzlich auf den Einsatz von Glyphosat verzichtet, nutzt die Bahn das Mittel weiterhin dazu, die Gleise frei von Unkraut zu halten. „Glyphosat ist nicht verboten“, sagt Brammen-Petry. Es sei in jedem Gartencenter und Baumarkt frei erhältlich. Damit könne es auch von jedem Gärtner genutzt werden.

Die Stadt will die Entwicklung weiter beobachten. Um nachzuprüfen, ob die Werte dauerhaft positiv sind, sollen im kommenden Frühjahr nochmals Proben entnommen werden. Aussagen dazu, ob eine Glyphosatkonzentration oberhalb des Grenzwertes gesundheitsbedenklich sind, gibt es nicht. „Bei einem Wert oberhalb von 0,1 Mikrogramm haben wir den Auftrag, zu prüfen“, sagt die Abteilungsleiterin dazu.