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Corona in KölnGroßer Andrang auf Schnelltests - Viruslast im Abwasser steigt

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Neben Corona sind auch andere Atemwegserkrankungen auf dem Vormarsch.

Neben Corona sind auch andere Atemwegserkrankungen auf dem Vormarsch.

Auch andere Atemwegserkrankungen sind aktuell in Köln auf dem Vormarsch.

Seinen Schrecken hat das Coronavirus eigentlich schon längst verloren. Und trotzdem wollen in diesen Tagen plötzlich ziemlich viele Menschen ganz genau wissen, ob sie es nun in sich tragen oder nicht. Sei es, weil sie knapp eine Woche vor den Weihnachtstagen auf Nummer sicher gehen wollen, bevor sie ihre Liebsten treffen oder weil der Arbeitgeber vor der Weihnachtsfeier des Betriebs als Teilnahmevoraussetzung einen negativen Schnelltest einfordert. „In dieser Woche war die Anfrage nach Corona-Schnelltest enorm“, berichtet eine Verkäuferin in einer Apotheke in Sülz. „Einzelne Test-Kits sind bereits ausverkauft. Alternativ haben wir noch Fünfer-Sets oder Kombi-Tests im Angebot, die sowohl das Coronavirus als auch Influenza und das RSV-Virus nachweisen können.“

Hochbetrieb auch in Kölner Arztpraxen

Auch in vielen Kölner Arztpraxen herrscht aktuell Hochbetrieb. „Wir hören aus den Praxen in ganz Nordrhein derzeit von vielen Fällen mit akuten Atemwegserkrankungen“, sagt ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein. „Hauptsächlich sind diese Infekte auf Rhinoviren und auch Covid-19 zurückzuführen.“ Die vielen Atemwegserkrankungen seien übereinstimmend mit der bundesweit steigenden Tendenz. Laut Robert-Koch-Institut habe seit Ende November auch die Aktivität des RSV-Virus' deutlich zugenommen. Insbesondere Kinder unter zwei Jahren sind davon betroffen.

Die Entwicklung der Corona-Lage in Köln lässt sich nur schwer an Zahlen festmachen. Die Zahl der durch PCR-Tests festgestellten Corona-Fälle stieg in den vergangenen Wochen kontinuierlich an, in der vergangenen Woche waren es 333. „Die Dunkelziffer wird wesentlich höher liegen, da wir keine positiven Schnelltests erfassen. Das Gesundheitsamt geht davon aus, dass die meisten mit Corona-Infizierten es bei einem positiven Schnelltest belassen“, teilt die Stadt mit.

Der Anstieg in den Kalenderwochen 46 und 47 im November könne laut Stadt auch mit den Feiern zum Sessionsauftakt am Elften Elften zusammenhängen. Eine verlässlichere Sicht auf die aktuelle Corona-Lage bietet das Abwasser-Monitoring, mit dem die Stadt gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut einen Überblick über die Viruslast behält. Auch die Analyse des Abwassers bestätigt den Eindruck der Apotheken und Arztpraxen: die Tendenz geht so wie in den vergangenen Wochen und Monaten nach oben. „Der Anstieg ist saisonal bedingt, da sich das Virus in Innenräumen stärker verbreitet“, teilt die Stadt mit. Daten aus dem Dezember liegen allerdings noch nicht vor.