Malou Lovis Kreyelkamp aus Köln ist Gewinnerin bei „The Voice of Germany“. Im Interview erzählt sie von ihrer Reise bei der Castingshow.
Kölner „The Voice“- Gewinnerin im Interview„Bill und Tom fand ich richtig sympathisch und witzig“
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Sieg bei „The Voice of Germany“. Hätten Sie mit dem Erfolg in der Show gerechnet?
Wirklich überhaupt nicht. Am Anfang habe ich zu meinen Freunden und meiner Familie schon gesagt, dass sie sich nicht darauf einstellen sollen, dass sich bei den „Blind Auditions“ jemand umdreht. Ich wollte mir da selbst auch den Druck nehmen. Das Gefühl, als ich dann gewonnen habe, war auch so surreal. Das ist es immer noch, wenn ich daran denke. Es ist einfach total verrückt. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass das passiert.
Haben Sie sich für „Team Kaulitz“ entschieden?
Vorher hatte ich zu keinem der Coaches einen richtigen Bezug. Ronan Keating hatte ich davor schon bei dem australischen „The Voice“ und beim britischen „The X-Factor“ gesehen. Deswegen hatte ich mir anfangs gedacht, dass ich wahrscheinlich zu ihm gehen würde. Bill und Tom fand ich in der Show dann aber einfach richtig sympathisch und witzig. Und weil sie Ronan auch „geblockt“ hatten, dachte ich mir, dass sie mich wirklich in ihrem Team dabei haben wollen. Deswegen bin ich dann zu den beiden gegangen und das war auch eine gute Entscheidung.
Wie liefen die Vorbereitungen auf die Shows in Ihrem Team ab?
Wir hatten immer „Vocal Coachings“, also Gesangstraining. Da waren Bill und Tom sehr oft dabei. Vor allem in den letzten Phasen, als nicht mehr viele da waren. Im Finale war nur noch ich in ihrem Team und da habe ich die beiden auch jeden Tag gesehen. Sie sind zu allen meinen Proben gekommen und haben sich sehr für mich reingehängt. Ich hatte das Gefühl, dass das etwas Besonderes war. Es kann natürlich sein, dass ich das nur sage, weil sie meine Coaches waren, aber sie waren schon häufiger da als die anderen. In der letzten Woche waren sie auf jeden Fall die einzigen, die bei den „Vocal Coachings“ dabei waren.
Was war das schönste Kompliment, das Sie während der Show bekommen haben?
Ich habe ganz oft von Freunden und Familie die Rückmeldung bekommen, dass ich mich vor der Kamera genauso verhalte wie daheim und dass ich sehr authentisch bin. Darüber habe ich mich sehr gefreut, auch weil ich davor die Sorge hatte, dass ich im Fernsehen anders dargestellt werden könnte. Ich fand es richtig schön zu hören, dass ich die gleiche Malou geblieben bin.
Wie war die Reaktion Ihrer Familie und Freunde, als Sie Ihnen erzählt haben, dass Sie an der Show teilnehmen wollen?
Alle fanden die Idee richtig toll und haben mich sehr unterstützt. In die Entscheidung habe ich aber nicht viele mit eingebunden. Das war auch gut so. Ich glaube, meine Mama hätte mir auf jeden Fall davon abgeraten, weil sie Angst gehabt hätte, dass sich bei den „Blind Auditions“ niemand umdreht und ich enttäuscht werde. Meine Eltern und meine Schwester waren dann aber bei jeder Show. Und auch meine Freundin war immer da.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich bei „The Voice of Germany“ anzumelden?
Das war tatsächlich sehr spontan. Als ich im November 2022 die Show angeschaut hatte, habe ich mir gedacht, dass ich auch mitmachen will. Am gleichen Abend habe ich noch ein Video aufgenommen und mich damit beworben. Auch meine beste Freundin meinte, dass ich was aus meiner Musik machen soll, unter anderem weil ich immer gesagt habe, dass ich unbedingt Sängerin werden möchte. Sie meinte, dass ich mir mal überlegen soll, wie ich das schaffen kann. Das hat mich dann sehr motiviert.
Wie kamen Sie zu dem Entschluss, hauptberuflich zu singen?
Ich habe schon früher einige Lieder geschrieben und hatte auch immer wieder kleinere Auftritte. Ich habe schon immer ganz viel Musik gemacht und viel Energie hinein gesteckt. Als ich ungefähr 16 war, habe ich beschlossen, dass ich das gerne hauptberuflich machen möchte. Ich habe mich gefragt, wieso ich noch andere Sachen machen sollte, wenn mir das so viel Spaß macht.
Wie sieht Ihre Karriere als Sängerin nach Ihrem Sieg bei „The Voice“ aus?
Gerade schreibe ich einige Songs. Ob bald ein Album herauskommt, weiß ich noch nicht. Meine Lieder schreibe ich über ganz unterschiedliche Themen, die mich beschäftigen. Ich hoffe, dass ich die Reichweite, die ich durch die Show bekommen habe, gut nutzen kann. Jetzt haben bereits viele Leute meine Stimme gehört. Und meinen eigenen Song „Glacier Rivers“ habe ich auch vor einem großen Publikum im Finale präsentieren dürfen. Meinen Bachelor möchte ich aber auf jeden Fall noch fertig machen. Weil ich fast fertig bin und die letzten Jahre viel in das Studium investiert habe, wäre es blöd, jetzt abzubrechen. So kann ich meinen Abschluss immer in der Hinterhand behalten, falls das mit der Musik nicht klappen sollte. Aber davon gehe ich nicht aus. Ich will das eigentlich fertig machen, weglegen und nie wieder brauchen.
Sind Sie immer noch zufrieden mit Köln als Ihre Wahlheimat?
Auf jeden Fall. Ich liebe Köln und bleibe hier auch sicher noch eine Weile. Es ist die erste Stadt, in die ich aus meinem Heimatdorf gezogen bin. Köln hat mich deswegen noch viel mehr beeindruckt, weil alles für mich neu und aufregend gewesen ist.
Zur Person
Malou Lovis Kreyelkamp ist die Gewinnerin der 13. Staffel von „The Voice of Germany“, welche im vergangenen Herbst ausgestrahlt wurde. Schon in der ersten Folge überzeugte die Stimme der Wahlkölnerin alle Jurymitglieder, wobei jeder sie im Team dabei haben wollte. Sie entschied sich für Bill und Tom Kaulitz, die sie während der Sendung musikalisch betreuten. In ihrem selbst geschriebenen Song „Glacier Rivers“, mit dem sie die Show gewann, behandelt sie ihr eigenes Outing.
Vor ungefähr fünf Jahren zog die 24-Jährige vom Münsterland nach Köln. Hier studiert sie im Bachelor soziale Arbeit an der Technischen Hochschule. Ihre künstlerische Karriere möchte die Sängerin weiterhin hauptberuflich verfolgen - vor allem nach ihrem Sieg bei der Castingshow. Auf der Plattform Instagram folgen ihr bereits mehr als 23.000 Fans.