Von 300 Charterflügen, die zum Start der Fußball-Europameisterischaft in England abheben, werden allein 250 in Köln landen. Auch die Hotel-Buchungen und Zugreservierungen deuten auf einen Ansturm britischer Fans hin.
Fan-Invasion zur Fußball-EMSo viele Schotten und Engländer werden in Köln erwartet
Bei der Suche nach einer Ausweichfläche für ein zusätzliches Public-Viewing-Angebot während der Fußball-Europameisterschaft im Sommer ist die Stadt am Rheinufer fündig geworden. Am Konrad-Adenauer-Ufer sollen vorerst bei zwei Spielen mit Beteiligung von England und Schottland zwischen Bastei und Rheinufertunnel insgesamt sechs LED-Leinwände aufgebaut werden. Hier ist Platz für mehrere Zehntausend Fans, denn schon jetzt ist laut Stadt klar, dass bei diesen Spielen die Public-Viewing-Zonen am Tanzbrunnen (12.500 Fans) und Heumarkt (7500 Fans) zu klein sind.
Vor allem aus England und Schottland ist mit einer Invasion von Fußballfans zu rechnen. Nach Gesprächen mit Fanbeauftragten und Polizei geht die Stadt von 100.000 Fans aus England und nochmal so vielen aus Schottland aus, die von Köln aus ihre Mannschaft zu den Spielen begleiten wollen. „Die Auswertungen zeigen, dass Köln das am stärksten angesteuerte Ziel ist“, stellt Kölns EM-Beauftragter Gregor Timmer fest. Allein von 300 Charterflügen, die zum Turnierbeginn aus England abheben, werden rund 250 in Köln landen. In die Prognose seien auch Hotel-Buchungen und Zugreservierungen eingeflossen.
Sechs LED-Wände auf der Rheinuferstraße zur Euro 2024
Die zusätzliche Public-Viewing-Fläche dürfte den Verkehr in der Stadt auf eine harte Probe stellen. Denn zum Auf- und Abbau soll die viel befahrene Rheinuferstraße jeweils für drei Tage gesperrt werden: „Voraussichtlich beginnen die Aufbauarbeiten einen Tag vor dem jeweiligen Spiel am Morgen, der Abbau erfolgt zeitnah am Tag nach dem Einsatz“, erklärte die Stadt. Unklar ist bislang, wie der Verkehr umgeleitet werden soll. Am 19. Juni soll hier Schottland gegen die Schweiz gezeigt werden und am 25. Juni die Partie zwischen England und Slowenien. Sollte sich während des Turniers ein Hype um die deutsche Mannschaft entwickeln, könnten laut Stadt auch weitere Spiele auf der Rheinuferstraße gezeigt werden.
Im Gegensatz zum Heimturnier 2006 liegen die Kenntnisse über den Ansturm der Fans nun deutlich früher vor. Damals war während des Turniers für viel Geld eine LED-Leinwand aus Skandinavien nach Köln gefahren und am Deutzer Rheinufer für die Partie zwischen England und Schweden aufgebaut worden. Auf der Rheinuferstraße sind nun insgesamt sechs LED-Wände geplant, die in drei Zonen stehen, die nacheinander gefüllt werden sollen. Die Fläche am linksrheinischen Ufer umfasst rund 30.000 Quadratmeter. Mehrere Zugänge sind vorgesehen, entlang der Hausfassaden auf der Westseite ist ein abgetrennter Weg für Anwohnende und Einsatzkräfte geplant. Ein privater Sicherheitsdienst soll eingesetzt werden.