Der Tod löste nicht nur bei der Anklagebehörde große Trauer aus. Im Zusammenhang mit den Cum-Ex-Ermittlungen war er in die Kritik geraten.
Joachim Roth ist totKölns Ex-Chef der Staatsanwaltschaft gestorben
Nur wenige Monate nach dem Ende seiner Berufszeit ist der Ex-Chef der Kölner Staatsanwaltschaft Joachim Roth verstorben. Dies erfuhr die Rundschau aus Justizkreisen. Die Belegschaft der Kölner Staatsanwaltschaft wurde per E-Mail über den Tod ihres ehemaligen Vorgesetzten informiert. Der Tod löste nicht nur bei der Anklagebehörde große Trauer aus. Roth sei nach einer schweren Erkrankung gestorben, hieß es am Montag. Zum 31. Juli 2023 war der Leitende Oberstaatsanwalt auf eigenen Wunsch in den Ruhestand getreten. Justizminister Benjamin Limbach hatte Roth am 18. Juli die Ruhestandsurkunde überreicht. Zuvor gab es Kritik an den Ermittlungen zu den Cum-Ex-Geschäften. Die Staatsanwaltschaft Köln, der er seit 2018 vorstand, ist federführend bei den Cum-Ex-Ermittlungen.
Seine Laufbahn im staatsanwaltlichen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen begann Joachim Roth im Jahr 1990. Nach Stationen vor allem bei der Staatsanwaltschaft Köln, der Generalstaatsanwaltschaft Köln und im Justizministerium wurde er im März 2007 zum Oberstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft Köln und im September 2014 zum Ständigen Vertreter des Leitenden Oberstaatsanwalts in Köln ernannt. Im März 2016 wurde er Leitender Oberstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft Köln und dort kurz darauf zum ständigen Vertreter der Generalstaatsanwältin bestellt. Seit April 2018 leitete er schließlich die Staatsanwaltschaft Köln, die größte Staatsanwaltschaft des Landes.
Die Behörde an der Luxemburger Straße leitet nun kommissarisch Stephan Neuheuser. (ta)