Kommentar zum WohnungsbauEs liegt nicht nur an Corona
Köln – Vor einem Jahr ging Baudezernent Markus Greitemann noch davon aus, dass in Köln 2020 mehr Wohnungen gebaut würden als 2019. Das hat sich als Fehleinschätzung erwiesen – die Zahl der Fertigstellungen fiel auf den tiefsten Stand seit 30 Jahren. Jetzt will er mit Blick auf viele Unsicherheiten durch Corona keine Prognose mehr wagen, obwohl sich derzeit rund 5400 genehmigte Wohnungen im Bau befinden.
Klar, wenn das Material teurer wird und Arbeitskräfte fehlen, ist alles schwieriger. Aber es liegt nicht nur an Corona, dass Köln das Ziel von 6000 neuen Wohnungen pro Jahr nicht annähernd erreicht. Noch immer dauern Baugenehmigungen viel zu lange, das hatte nicht zuletzt die Gemeindeprüfungsanstalt NRW moniert.
Noch immer lässt die Einführung eines digitalen Baugenehmigungsverfahrens auf sich warten. Dass „Köln die Trendwende beim Thema Wohnen geschafft hat“, wie Oberbürgermeisterin Henriette Reker es 2019 verkündete, ist eine Illusion. Die Wohnungsnot wird vorerst bleiben.koeln@kr-redaktion.de