AboAbonnieren

Eckard Busch StiftungDie Grüne Schleife setzt ein Zeichen für mehr Akzeptanz

Lesezeit 3 Minuten

Eine Mammutaufgabe: Bettina Busch setzt sich dafür ein, seelische Erkrankungen zu enttabuisieren.

Köln – Bettina Busch bringt die Grüne Schleife nach Deutschland. Nach der Roten Schleife, die für HIV sensibilisiert , und der rosafarbenen, die Solidarität mit Brustkrebserkrankten zeigt, setzt diese Schleife ein neues Zeichen. Sie steht für Solidarität mit psychisch erkrankten Menschen und soll gegen das Stigma dieser Erkrankungen mobilisieren. Damit deckt das Symbol die zentralen Anliegen der Eckhard Busch Stiftung ab. Bettina Busch hat sie 2010 gegründet.

„Ich habe mit der Stiftung auf den Tod meines Vaters reagiert“, erklärt die 48-Jährige. Eckard Busch, ein Unternehmer aus Hilden, setzte seinem Leben im Jahr 2000 ein Ende. „Er litt an einer unheilbaren Krankheit, die unter anderem eine schwere Depression auslöste.“ Seelische Gesundheit wurde in der Folge für die Tochter zu einem zentralen Anliegen. „Eine psychische Erkrankung kann jeden dritten Menschen im Laufe des Lebens treffen“, weiß sie. Dennoch: Erkrankungen wie Depression, Psychosen oder Zwangserkrankungen sind immer noch ein Tabu. Lediglich der Burnout hat sich im Lauf der Zeit etwas aus der „Tabu-Zone“ bewegt.

Stiftung mit dem Anti-Stigma-Preis ausgezeichnet

Die Eckhard Busch Stiftung fördert Projekte und Angebote für Betroffene und Angehörige. Sie unterstützt die Forschung auf dem Gebiet der psychischen Erkrankungen und organisiert eigene Projekte. Veranstaltungen wie „Kino zeigt Seele“, „Kunst für die Seele – Museum erleben“ oder das öffentliche Talk-Format „Auf der Couch mit...“ sind beliebt und erfolgreich. Die Arbeit der Stiftung ist unter anderem von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde mit dem Antistigma-Preis ausgezeichnet.

Bettina Busch und ihre – größtenteils – ehrenamtlichen Mitarbeiter haben nicht nur viele Ideen, sie setzen sie auch tatkräftig um. So war das in der Vergangenheit. Und so ist es jetzt mit der Grünen Schleife. Beim „Aktionsbündnis für Seelische Gesundheit“, dem die Eckard Busch Stiftung angeschlossen ist, wurde die Schleife diskutiert. Doch auf den Weg bringt sie jetzt Bettina Busch aus ihrem Büro in der Lindenallee in Marienburg.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Wir haben die ersten Schleifen bei der Veranstaltung ’Loss mer singe’ vorgestellt und dann bei Facebook präsentiert. Die Leute waren spontan begeistert“, sagt Bettina Busch. Mehr als 70 E-Mails mit Bestellungen flatterten innerhalb kürzestes Zeit ins Stiftungspostfach. „Von einer Schleife bis zu 100 Stück reichte die Nachfrage.“ Die ersten 250 grünen Metallpins waren schnell vergriffen. Nun sind 5000 weitere Schleifen eingetroffen und werden kostenlos an Interessenten abgegeben. „Auf eine solche Schleife wird man angesprochen und ist dann sofort im Thema“, freut sich Bettina Busch. Erste Prominente wie Arndt Klocke, Fraktionsvorsitzender der Grünen im NRW-Landtag, haben das Symbol bereits öffentlich getragen. „Der Zuspruch ist unermesslich positiv“, freut sich Bettina Busch.

www.eckard-busch-stiftung.de