In den Parteivorständen von Grünen und SPD in Köln steht im März ein Umbruch an. Drei von vier Parteichefs hören auf.
Umbruch an der SpitzeDrei Kölner Parteichefs von Grünen und SPD hören auf
In der Parteispitze der Kölner Grünen und der Kölner SPD stehen in Kürze größere Veränderungen an. Nach Rundschau-Informationen werden sich beide Parteivorsitzende der Grünen, Katja Trompeter (49) und Stefan Wolters (47), bei der turnusmäßigen Wahl im März nicht mehr zur Wahl stellen. Beide sind berufstätig und üben den Parteivorsitz neben ihrer Arbeit ehrenamtlich aus.
Katja Trompeter ist seit 2016 Co-Vorsitzende der Grünen, davor war sie mehrere Jahre als Beisitzerin im Kölner Kreisvorstand aktiv. Stefan Wolters, der dem Kreisvorstand seit 2016 angehört, wurde im Juni 2022 zum Co-Vorsitzenden gewählt. Beide wurden im März 2023 wiedergewählt. Zur Frage nach den Gründen für die Entscheidung verwies Trompeter auf die Doppelbelastung aus beruflichen Herausforderungen und dem zeitraubenden Ehrenamt in der Partei. Das habe sie beide bewogen, den Vorsitz abzugeben.
Köln: Beide Parteichefs der Grünen hören auf
Als mögliche Nachfolgekandidaten werden bei den Grünen bereits zahlreiche Bewerber gehandelt. „Die Diskussion ist in vollem Gange“, heißt es aus Parteikreisen. Zu den Namen, die häufiger zu hören sind, gehören unter anderem zwei amtierende Mitglieder des Parteivorstands: die Beisitzerin Sarah Brunner und der vielfaltspolitische Sprecher Cyrill Ibn Salem.
Die neuen Parteivorsitzenden der Grünen sollen bei einer Mitgliederversammlung im März am 15./16. gewählt werden. Auch das Kommunalwahlprogramm für die Wahl am 14. September soll dann verabschiedet werden.
Kölns SPD-Chefin Claudia Walther kandidiert erneut für Parteivorsitz
Wie Stefan Wolters bei den Grünen wird auch Florian Schuster (31) bei den Sozialdemokraten nach gut zwei Jahren den ehrenamtlichen Parteivorsitz des SPD-Unterbezirks Köln wieder abgeben. Bei der Wahl des neuen Vorstands am 22. März tritt er nicht mehr an. Das bestätigte Schuster der Rundschau.
Der Politikberater und studierte Volkswirt war im November 2022 gemeinsam mit Claudia Walther (61) zur ersten Doppelspitze der Kölner SPD gewählt worden. Auch er führte vor allem berufliche Gründe für seine Entscheidung an. In einem Brief an die Genossen erklärte Schuster, ihm sei klar geworden, „dass ich dieses Amt zurzeit nicht so ausführen kann, wie ich es von mir selbst erwarte und wie Ihr es verdient. Ich stehe in meinem Leben an einem Punkt, an dem auch andere Themen an Priorität gewinnen und mit dem Ehrenamt um Zeit und Kraft konkurrieren: die Gründung einer Familie, der Start meiner beruflichen Karriere und damit verbunden eine deutliche Zunahme an Verantwortung im Beruf.“
Walther bestätigte der Rundschau auf Anfrage, dass sie erneut kandidieren wird. „Ja, ich trete wieder an.“ Sie will künftig eine Doppelspitze mit dem Politikwissenschaftler und Kriminaldirektor André Schirmer (57) bilden. Er amtiert zurzeit bereits als stellvertretender Parteivorsitzender der Kölner SPD.