AboAbonnieren

Kölner ProduktionsfirmaDeutsche Disney-Serie „Pauline“ feiert umjubelte Premiere im Residenz-Kino

Lesezeit 2 Minuten
Hauptdarstellerin Sara-Anna Faal bei der Premiere in der Residenz.

Hauptdarstellerin Sara-Anna Faal bei der Premiere in der Residenz.

Über 50 Tage hatte die Kölner Produktionfirma „bildundtonfabrik“ in der Domstadt die mit Fantasy-Elementen gespickte Coming-of-Age-Geschichte gedreht.

Der Aperol Spritz floß in Strömen, als sich gleich in zwei ausverkauften Sälen des Residenz-Kinos die Family-and-Friends-Gemeinde und die Filmcrew zur Premiere der Disney-Serie „Pauline“ trafen. Über 50 Tage hatte die Kölner Produktionfirma „bildundtonfabrik“ von Philipp Käßbohrer und Matthias Murmann in der Domstadt die mit Fantasy-Elementen gespickte Coming-of-Age-Geschichte gedreht. Dann fügte man beim Schnitt einige Aufnahmen der Skylines von Düsseldorf und Frankfurt hinzu, um der Serie einen internationalen Touch zu verleihen.

Moderator Dominik Porschen, die „Allzweckwaffe“ der Kölner Filmevents-Szene, trieb marktschreierisch das „enthusiastischste Premierenpublikum der Republik“ zur Applaus-Extase, ehe es eine Minute auf der Leinwand gesehen hatte - aber von Philipp Käßbohrer schon mal ein Lob bekam: „Ich bin krass dankbar, dass ihr da seit!“

„Pauline“ in Köln: Die Mutter ist der Teufel

Und sie wurden mit den ersten drei Folgen der sechsteiligen Serie belohnt, die ab 22. Mai auf Disney+ zu sehen sein wird. Die Fans waren gleich in ihrem Element: schon die erste Szene, in der die Abiturientin Pauline (Sira-Anna Faal) mit Lukas (Ludger Bökelmann), dem Sohn des Teufels, einen One-Night-Stand hat, ist so prüde inszeniert, wie man es von dem Studio gewohnt ist. Dann, als Pauline während ihrer ungewollten Schwangerschaft unkontrollierbare Superkräfte entwickelt, nimmt die Geschichte Fahrt auf. Zumindest auf der gewalttätigen Ebene: Da manipuliert Pauline einen sie angreifenden Kampfhund, sein eigenes Herrchen zu zerfleischen. Und Lukas erweist sich trotz gespaltenem Schädel als unkaputtbar. Des Rätsels Lösung: Seine Mutter (Andrea Sawatzki), die ihren Vasallen schon mal gerne einen Finger abschneidet, ist der Teufel.

Nicht nur das Produktions-Design bemüht sich um einen internationalen Touch, auch die Besetzung setzt auf den globalen Markt. Neben der deutschen TV-Ikone Andrea Sawatzki, die ganz in der Tradition furchteinflößender Disney-Hexen agiert, ist der Cast politisch korrekt zusammengestellt: Da gibt es das mittlerweile obligatorische Schwulen-Pärchen, eine Frau im Rollstuhl und jede Menge „People of Colour“. Wenn man nicht genau hinsieht, fühlt man sich manchmal wie in der Bronx. Die Serien- und Werbefilm gestärkte Arabella Bartsch führte bei den ersten drei Folgen Regie, ehe sie den Staffelstab an Alma Buddecke und den ehemaligen Kölner KHM-Studenten Facundo Scalerandi übergab. Als der euphorisierte Produzent und der völlig überforderte Moderator nach der Vorstellung die Film-Crew auf die Bühne bat, herrschte dort ein solches Gedränge, dass an die versprochenen Interviews nicht mehr zu denken war. Dafür aber an den nächsten Aperol Spritz im Foyer.