Etablierte Museen, Atelierhäuser und junge Kulturorte öffnen am Samstag von 19 bis 2 Uhr ihre Türen. Wir geben einen Überblick über die Museumsnacht.

51 Stationen sind dabei

Mehr als 350 Programmpunkte beinhalten nicht nur Führungen, sondern auch Workshops, Tanz, Lesungen und Konzerte. Wie immer öffnen alle großen Kölner Museen ihre ständige Sammlung und aktuelle Ausstellungen: zum Beispiel Radierungen von Pablo Picasso im Museum Ludwig oder niederländischer Barockkunst im Wallraf-Richartz-Museum. An fast allen Orten werden Führungen angeboten, an einigen auch in Gebärdensprache, für Blinde und Sehbehinderte sowie auf Englisch, Französisch, Ukrainisch oder Türkisch. Auch Kinder sind bei der Museumsnacht willkommen. Bis einschließlich 15 Jahre ist der Eintritt frei und es gibt einige besondere Veranstaltungen für Familien. Eine gute Übersicht gibt das Programmheft oder die Smartphone-App „Rausgegangen“. Diese zeigt auch in Echtzeit an, mit wie viel Wartezeit an den einzelnen Stationen zu rechnen ist.

Diesjährige Highlights

Selbst versierte Museumsgängerinnen und -gänger können in dieser Nacht viel Neues entdecken und ausprobieren: Sehenswert sind die Projektionen von Clubkind Visuals, die den Chor der Cäcilienkirche im Museum Schnütgen in ein neues Licht tauchen. Nächtliche Schnupperkurse in Japanisch gibt es im Ostasiatischen Museum, im Sport und Olympia Museum gibt es gleich drei Breakdance-Workshops.

In diesem Jahr sind auch wieder ganz neue Stationen dabei: Das Müllseum in Humboldt-Gremberg zeigt kuriose Fundstücke aus drei Jahren Müll sammeln in Köln, das RoundCircleStudio an der Malzmühle bringt sportliche Aktivitäten und den Austausch darüber zusammen. Das Straßenbahn-Museum Thielenbruch schickt als mobile Station rollende Raritäten zurück auf die innerstädtischen Schienen: Bis Mitternacht fahren historischen Fahrzeuge entlang der Linien 15 und 9 vom Neumarkt bis zum Ring und von dort bis zur Haltestelle Ubierring und zurück. Reduzierte Preise gibt es in der Museumsnacht wie immer auch für die Seilbahn über den Rhein.

Zwei Transfer-Routen

Grundsätzlich bewegen sich die Besucherinnen und Besucher zwischen den Kunstorten mit ihrem Ticket individuell mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Rad oder zu Fuß. Auf zwei Strecken, dem Bimmelbahn-Rhein-Express und dem Deutz-Mülheim-Shuttle, kann man sich zwischen 19 und 2 Uhr kostenfrei befördern lassen (siehe Karte). Die Haltestellen - teils reguläre KVB-Haltestellen, teils Ersatzhaltestellen - sind gekennzeichnet und befinden sich in der Nähe der jeweiligen Kunstorte.

Essen, Trinken, Tanzen

Von 18 bis 0.30 Uhr ist der Streetfood-Markt am Schokoladenmuseum geöffnet. Dort gibt es Leckerbissen aus aller Welt. Einige Kunstorte haben ebenfalls kulinarische Angebote: In Deutschlands größtem selbstverwalteten Künstlerinnen- und Künstlerhaus unweit der Messehallen, KunstWerk, stehen ebenfalls Foodtrucks, im Weinmuseum an der Amsterdamer Straße gibt es Wein und Käse. Wer um 2 Uhr nachts immer noch nicht müde ist, kann noch bis 5 Uhr das Tanzbein schwingen: Erstmals in der Museumsnacht-Geschichte gibt es nicht nur eine, sondern gleich zwei offizielle Aftershowpartys, im Wallraf-Richartz-Museum und im Kulturbunker in Mülheim.

Karten für die 22. Museumsnacht

Das reguläre Museumsnacht-Ticket inklusive Fahrschein kostet im Vorverkauf und an der Abendkasse 22 Euro. Kinder bis einschließlich 15 Jahre und Begleitpersonen gemäß Schwerbehindertenausweis erhalten an allen Stationen freien Eintritt. Die zwei Infozentralen am Neumarkt und vor dem Museum Ludwig sind am Samstag ab 18 Uhr geöffnet, fast alle teilnehmenden Stationen bieten aber auch eine Abendkasse an, zum Teil jedoch nur mit Barzahlung.

www.museumsnacht-koeln.de

Top 3 Kinder- und Familienprogramm

1) Einfache Sprache im Museum für Angewandte Kunst Eine inklusive Familienführung zum Thema „Aus alt mach neu! Re- und Upcycling im Design“ gibt es im MAKK in einfacher Sprache (19.30 Uhr).

2) Kinderführung im Römisch-Germanischen Museum Musste man vor 2000 Jahren zur Schule gehen? Was aß man zu Mittag? Und wie sahen die Häuser aus? Die Kinderführung im Römisch-Germanischen Museum im Belgischen Haus beantwortet Fragen zum Alltag im römischen Köln (19.15 Uhr).

3) Mit Licht malen im Rautenstrauch-Joest-Museum Kinder und Jugendliche können beim Lichtmalerei-Workshop im Rautenstrauch-Joest-Museum außergewöhnliche Bilder erschaffen. Unterstützt werden sie von professionellen Fotografinnen und Fotografen (19.30 Uhr) . (hes)