AboAbonnieren

WeltpremiereCircus Roncalli setzt auf modernste Holografie-Technik

Lesezeit 2 Minuten

Videoprojektionen in 3D: Elf Hochleitungsbeamer lassen Tiere, Artisten und Heißluftballons durch die Luft fliegen.

Köln – Pferde aus Lichtstaub kreisen in der Manege, dann steigen blau-weiß-gestreifte Heißluftballons vor den Zuschauern auf. Was das Circus-Theater den Kölner Premierengästen am Donnerstag zur Eröffnung der neuen Show auf dem Neumarkt präsentiert, ist – ohne Frage – spektakulär. Erstmals in seiner Geschichte arbeitet Roncalli mit modernster Hologramm-Technik. Sogar eine Welt-Premiere sei es, heißt es beim Circus. Noch nie habe jemand mit Holografie in einer Manege gearbeitet.

Das könnte Sie auch interessieren:

Wie die Illusion der schwebenden Bilder funktioniert? Ein Computernetzwerk aus insgesamt zwölf Rechnern ist verantwortlich dafür, dass die sich bewegenden 3D-Objekte auf die sogenannte „Gaze“ projiziert werden. Der dünne Polyesterstoff ist einmal rund um die Manege gespannt und von einer Seite in mattem schwarz lackiert – eine Sonderanfertigung für Zirkusdirektor Bernhard Paul und sein Team.

Denn der Vorhang kann komplett in der Piste, der Einfassung der Manege, verschwinden. Elf Laser-Beamer hat Roncalli an den Logen angebracht, um die Hologramme auf dem Zirkus-Rund (rund 300 Grad) sichtbar zu machen. Auch wenn Paul Tiere aus seinem Circus verbannt hat – hier sehen sie ganz lebendig aus.

Poesie statt Technik

Die Videoprojektoren sind Hochleistungsgeräte, wie Peter Hümmeler von der Kölner Produktionsfirma Tag/Traum erklärt. „Sie haben eine 80 Mal stärkere Leuchtkraft als eine Leuchtturmbirne“, sagt der Projektleiter, der zusammen mit der Firma Bluebox aus Castrop-Rauxel die Installation über mehrere Monate konzipiert und umgesetzt hat. Vor allem das Kontrastverhältnis ist um ein Vielfaches größer als das von handelsüblichen Beamern.

Auch die Artisten des Circus-Theaters wurden vor einem sogenannten Green-Screen aufgenommen, sie sollen bei der Premiere am Donnerstag wie von Zauberhand durch die Manege schweben. Die Musik dazu wurde extra komponiert. Berhard Paul investiert mit der neuen Technik in die Zukunft: Eine Summe im mittleren sechsstelligen Bereich habe man getätigt. „Wir wollen aber keine Technikshow machen“, sagt Peter Hümmeler, sondern die „größtmögliche Poesie“.