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Verdacht auf MeineidBeschlagnahmtes Woelki-Handy noch nicht ausgewertet

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Im Juni klingelten Zivilfahnder bei Woelki.

Im Juni klingelten Zivilfahnder bei Woelki.

Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, wird die Auswertung der kompletten sichergestellten Schriftstücke, Computerdateien und Laptop noch Monate andauern.

Vier Wochen nach der Razzia am Wohnsitz von Rainer Maria Woelki ist das beschlagnahmte Handy des Kardinals noch nicht ausgewertet worden. Dies teilte die Kölner Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Die Daten auf dem Handy seien auf einer Festplatte gesichert und das Telefon an Woelki wieder zurückgegeben worden. „Ob die sichergestellten Telefondaten beweisrelevant für die Ermittlungen sind oder nicht, ist noch nicht geklärt“, sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn der Rundschau. Auch ein Laptop des Kardinals wurde sichergestellt.

Die Kölner Staatsanwaltschaft plane einen gemeinsamen Termin mit dem Anwalt des Kardinals. Dann werde man gemeinsam die Daten in Augenschein nehmen und gegebenenfalls Entscheidungen treffen. „Es gibt noch keinen Termin“, sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn weiter. Angepeilt sei ein Termin noch in diesem Sommer. Es werde nicht erwartet, dass Woelki an dem Termin teilnimmt. Dies stehe dem Kardinal allerdings frei. Gegen den Kardinal wird wegen des Verdachts auf Meineid ermittelt. Es geht um Aussagen Woelkis vor dem Landgericht Köln im März, in denen er sich zu seinem Kenntnisstand über Missbrauchsvorwürfe gegen einen von ihm 2017 beförderten Priester geäußert hatte. Woelki bestreitet, vor Gericht unter Eid falsche Angaben gemacht zu haben.

Ermittlungen dauern noch Monate an

Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, wird die Auswertung der kompletten sichergestellten Schriftstücke, Computerdateien und Laptop noch Monate andauern. In einer ersten Einschätzung hieß es, dass es nicht vor dem Herbst 2023 ein Ergebnis gebe. Bereits nach der Razzia hieß es, dass die Auswertung viele Monate dauern könne. Mit schnellen Ergebnis sei nicht zu rechnen, teilte die Behörde mit.

Laut den Ermittlern wurden auch Räumlichkeiten des Generalvikariats, des Offizialats und des Erzbischöflichen Hauses in Köln durchsucht. Außerdem gab es in Hessen in Kassel und Lohfelden Durchsuchungen von Geschäftsräumen eines EDV-Dienstleisters.