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Datenerhebung in Köln80 neue Zählstellen sammeln Daten im Kölner Verkehr

Lesezeit 3 Minuten
Autos fahren auf der Luxemburger Straße.

Viel Verkehr auf den wichtigen Zufahrtsstraßen ins Stadtgebiet wie hier auf der Luxemburger Straße.

Die Stadt will mehr Daten darüber sammeln, welche motorisierten Fahrzeuge auf welchen Straßen Kölns unterwegs sind.

Wie viele Autos, Lkw, Lieferwagen und Co auf Kölner Straßen unterwegs sind, soll deutlich besser erfasst werden. Die Verwaltung sucht derzeit mit einer Ausschreibung nach einem Dienstleister, der 40 Dauerzählstellen in Form von Induktionsschleifen an 35 Punkten im Verkehr des Stadtgebiets installiert. Das Vorhaben ist dabei nicht neu, aber es soll nun zeitnah umgesetzt werden, da der Förderzeitraum für Bundesmittel Ende dieses Jahres ausläuft.

80 Dauerzählstellen

Insgesamt rund 3,3 Millionen Euro hatte die Verwaltung als Kostenaufwand für insgesamt 80 Dauerzählstellen geschätzt, als die Politik im Sommer 2020 den Beschluss gefasst hat. Die Politik beauftragte die Verwaltung mit der Einrichtung von 40 Dauerzählstellen mit Kameras, die aktuell eingerichtet werden und 40 mit Induktionsschleifen ähnlich wie bei einer Ampel.

Ausgangslage war vor allem die Debatte um die Belastung mit Stickstoffdioxid, bei der die Grenzwerte stellenweise stark überschritten wurden. An neuralgischen Stellen wie dem Clevischen Ring waren in den Jahren zuvor mit unter anderem 62 Nanogramm pro Kubikmeter Werte gemessen worden, die deutlich über den zugelassenen 40 Nanogramm pro Kubikmeter lagen. Da man damals wie heute von einem weiteren Wachstum der Einwohnerzahl Kölns ausgeht, sollten mehr Daten her.

Datenerfassung im Dauerbetrieb

Vier Jahre nach dem Beschluss sucht die Stadt nun nach einem Dienstleister, der diese 40 Zählschleifen noch in diesem Jahr realisiert. Als Umsetzungszeitraum ist der 23. September bis 20. Dezember geplant, insofern Angebote auf die Ausschreibung eingehen. Erst dann stehen auch die tatsächlichen Teilkosten für die Induktionsschleifen fest. Alle 35 Standorte befinden sich auf Hauptzufahrtsstraßen zum Stadtgebiet. Dazu gehört unter anderem das Konrad-Adenauer-Ufer, die Luxemburger Straße, die Siegburger Straße und die Kalker Hauptstraße im Rechtsrheinischen, aber auch der Raderthalgürtel oder der Chorweiler Zubringer.

Diese Dauerzählstellen sollen neben Motorrädern auch Pkw, Pkw mit Anhänger, Lieferwagen bis 3,5 Tonnen, Lkw und Lkw mit Anhänger sowie Sattelfahrzeuge und Busse zählen. Dabei sind die Zählstellen für den Dauerbetrieb bestimmt.

Eine Sprecherin der Stadt erklärt auf Anfrage der Rundschau: „Die Dauerzählstellen werden im Rahmen der Verbesserung der Verkehrsabwicklung und Verminderung der Luftschadstoffbelastung eingerichtet.“ Diese Ziele seien im sogenannten Green City Masterplan sowie im Luftreinhalteplan festgesetzt. Die Daten über die Anzahl der unterschiedlichen Fahrzeugtypen und das Aufkommen an den Zufahrtsstraßen zum Stadtgebiet sollen neben der Nachverfolgung von Luftreinhaltezielen auch der Verwendung im städtischen Verkehrsmanagementsystem dienen, um stets die aktuelle Verkehrslage abbilden zu können.

Nachhaltigere Verkehrsplanung

Zudem sollen die Daten auch in Prognosemodellen des Landesamts für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) einfließen, ebenso wie in das Verkehrsumlegungsmodell der Stadt Köln, mit dem unter anderem Änderungen der Infrastruktur beurteilt werden. Auch in Prognosemodellen für die Beurteilung städtebaulicher Entwicklungen in puncto Verkehr, Luftschadstoff und Lärmentwicklung sollen die Daten zum Einsatz kommen. Doch die erfassten Zahlen und das Aufkommen der Fahrzeugklassen dient nicht nur Prognose und Entwicklungszwecken. Anhand der Daten sollen der Verkehr bedarfsgerecht gesteuert werden. Und die Daten fließen in die zukünftige Verkehrs- und Straßenplanung ein, so soll eine nachhaltigere Planung und ein gezielter Ausbau der Straßeninfrastruktur möglich sein.