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Ausbildung bei Stadt KölnBewerber mit Migrationshintergrund haben ungleiche Chancen

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Rathaus Köln

Kölner Rathaus

Köln – Wer sich mit Migrationshintergrund um eine Ausbildungsstelle bei der Stadt bewirbt, hat schlechtere Chancen auf eine Karriere im gehobenen Dienst als ein Bewerber ohne Migrationshintergrund. Das geht aus einer Statistik für die Jahre 2017 und 2018 hervor, die dem Integrationsrat vorliegt.

So gab es im Jahr 2017 für diese Laufbahn genau 557 Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund. Das waren 22,5 Prozent aller Bewerber. Aber nur 17 kamen zum Zug, und das waren nur 14,5 Prozent der Zusagen. 2018 sah es etwas besser aus: Von 692 Bewerbern mit Migrationshintergrund für den gehobenen Dienst erhielten 24 eine Zusage. Das waren 21,4 Prozent. Angaben zur Qualifikation der Bewerber gibt es nicht.

Angaben zur Statistik sind freiwillig

Bei städtischen Ausbildungsstellen als Verwaltungsfachangestellte sind Bewerber mit Migrationshintergrund indes deutlich erfolgreicher: Frauen mit Migrationshintergrund schneiden sogar überragend ab. 2017 hatten sich 579 Personen mit Migrationshintergrund in diesem Bereich beworben, das waren 45,5 Prozent aller Bewerber. Frauen machten ein Drittel aus. Menschen mit Zuwanderungsgeschichte erhielten dann 41 Stellen – 68,3 Prozent aller Zusagen, und 48,3 Prozent waren Frauen mit Migrationshintergrund. Der Arbeitskreis „Allgemeine Rechtsfragen, Interkulturelle Öffnung und Antirassismus“ im Integrationsrat hatte nach solchen Zahlen gefragt. Die Erhebung für die Statistik beruhte auf freiwilligen Angaben.

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Gesetzlich hat eine Person dann einen Migrationshintergrund, wenn sie oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren ist. So erfasst die Definition Ausländer, Eingebürgerte, Aussiedler sowie deren Kinder mit deutscher Staatsangehörigkeit.

Nur eine Zusage im IT-Bereich

Die Ausbildungsstatistik für den mittleren Dienst zeigte 2017 noch, dass Menschen mit Migrationshintergrund etwas mehr Stellen erhielten als ihrem Anteil an den Bewerbern entsprach. 2018 allerdings hatten Migranten und ihre Kinder deutlich schlechtere Karten, in den mittleren Dienst zu kommen: Obwohl sie 36,7 Prozent aller Bewerber stellten, erhielten sie nur 19,4 Prozent dieser Stellen. Im gleichen Jahr schnitten sie auch bei den handwerklichen, technischen und kaufmännischen Ausbildungsstellen viel schlechter ab: Trotz ihres Anteils von 35 Prozent an der Gesamtzahl der Bewerber, erhielten sie nur 18,6 Prozent der Stellen.

Im IT-Bereich setzte sich in jedem der beiden Jahre nur ein Bewerber mit Migrationshintergrund durch. Dabei gab es 63 Bewerber im Jahr 2017, und 108 im Jahr 2018. So stellten sie zwar rund ein Drittel aller Bewerber, erhielten aber nur ein Zehntel aller Stellen.