4,50 Euro für eine StundeParkplätze werden teurer – Cinenova bleiben Gäste fern

Sorgen sich um die Zukunft des Kinos: die Geschäftsführerinnen Martina (l.) und Sandrine Borck.
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Köln – Eine Stunde parken für 4,50 Euro. Das ist happig. Selbst im Parkhaus am Dom kostet die Stunde tagsüber „nur“ 2,40 Euro, an der Richmodstraße 2 Euro. Im City Parkhaus Ehrenfeld kassieren die Betreiber, die Eigentümergesellschaft VL GmbH & Co. KG, dagegen neuerdings satte 4,50 Euro – allerdings erst ab 18 Uhr. Martina Borck (59), Geschäftsführerin des benachbarten Kinos Cinenova, glaubt, dass mehr dahintersteckt: „Das hat negative Auswirkungen auf uns. Das ist das, was beabsichtigt ist.“
Gezieltes Handeln des Betreibers
Die VL ist auch die Vermieterin von Martina Borck. Seit einiger Zeit gibt es eine juristische Auseinandersetzung zwischen den beiden Parteien. Martina Borck wehrte sich bereits erfolgreich gegen eine Räumungsklage. Sie hat im Kino Zettel ausgelegt, die auf die Situation hinweisen: „Der neue Eigentümer des gesamten Areals möchte die Fläche des Cinenovas für ein lukrativeres Geschäftsmodell nutzen, wird jedoch durch unseren langfristigen Mietvertrag gehindert“, teilt sie ihren Besuchern unter anderem mit. Seit 1. Februar gebe es die Erhöhung der Parkgebühr auf 4,50 Euro. Früher kostete eine Stunde am Abend wie tagsüber 1,50 Euro. Das ist ein erheblicher Unterschied: Wer einen Film schaut, war früher meistens insgesamt 4,50 Euro an Parkgebühren los – jetzt sind es 13,50 Euro. „Die Solidarität unserer Besucher ist schon groß“, sagt Martina Borck. Aber sie rechnet auch mit negativen Auswirkungen. Die zeichnen sich bereits ab: „Gestern war ich leider zum letzten Mal im Cinenova – schade. Aber 4,50 Euro für eine Stunde parken ist einfach zu teuer“, schreibt ein Besucher auf Facebook.
Töchter sollen Kino übernehmen
Das Cinenova-Team will nun umdisponieren und versuchen, alternative Parkmöglichkeiten zu finden. Eventuell gebe es am nicht weit entfernten Helios-Gelände Möglichkeiten. Bis dahin werden die Besucher auch gebeten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen. Das kommt aber nicht für alle infrage. „Viele unserer Gäste stammen aus dem Umland“, sagt Martina Borck. Die VL GmbH war am Dienstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Martina Borck sagt, ihr Mietvertrag laufe bis 2044. Das sind noch 25 Jahre. „Ich hoffe, dass das nicht eskaliert“, sagt die Geschäftsführerin. Sie möchte ihr Familienunternehmen demnächst an ihre Töchter übergeben, die schon seit einiger Zeit im Cinenova mitarbeiten.
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