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300 Tonnen KamelleDas Spektakel Kölner Rosenmontagszug in Zahlen

Lesezeit 3 Minuten

Dr Zoch kütt: Aber bis es soweit ist, gibt es eine Menge Rechnungen zu begleichen. Die reine Teilnahmegebühr beträgt für jeden Jeck nur 22 Euro.

  1. Der Kölner Rosenmontagszug des der Höhepunkt des Karnevals.
  2. Für das Spektakel ist viel Aufwand und Koordination notwendig. Ein Blick auf die Zahlen, Daten und Kosten des Zochs.
  3. Hätten Sie gewusst, dass alleine im Rosenmontagszug 300 Tonnen Kamelle geschmissen werden?

Köln – Nun rücken wieder jene Tage näher, an denen der Karneval die Stadt unterhakt und kräftig durchschunkelt. Hinter der allgemeinen Maskerade und dem ausgelassenen Trubel steckt ein erfolgreiches Unternehmen: das Festkomitee Kölner Karneval. Der aktuelle Geschäftsbericht weist einen Rekordgewinn von 580 000 Euro aus. Auch wegen des Rosenmontagszugs, obwohl dieses Spektakel rund 1,5 Millionen Euro kostet. Ein Blick auf die ungeschminkten Zahlen.

Die Tribünen und ihre Werbebanner

520.000 Euro kostet der Aufbau der Tribünen, die an vielen Stellen des sieben Kilometer langen Zugwegs stehen. Manche werden an Firmen vermietet, zum Teil werden die Sitzplatzkarten aber auch vom Festkomitee selbst für 55 Euro angeboten.

200.000 Euro fließen durch Werbebanner an den Tribünen die die Kasse der karnevalistischen Dachorganisation. „Das ist ein Hauptgrund für die gute Bilanz und wird kein einmaliger Effekt bleiben“, erklärt Joachim Wüst, Vizepräsident des Festkomitees und einer von drei ehrenamtlichen Geschäftsführern (siehe Infotext rechts. Darüber hinaus wurden

Hunderttausende Euro durch Sponsorenverträge

630.000 Euro durch Sponsorenverträge eingenommen, neue Partner des Festkomitees sind die Dekra und Netcologne. Auch der Wechsel der Dreigestirns-Hofburg vom Pullman-Hotel ins Dorint vor zwei Jahren hatte finanzielle Gründe. Vor zwei Jahren ist Ralf Schlegelmilch, Präsident der Willi-Ostermann-Gesellschaft, als Verantwortlicher für das Werbe-Ressort in den Vorstand des Festkomitees bestellt worden. Wichtig für die Finanzierung des Zugs ist seit jeher der Teilnehmer-Beitrag. Dieser beträgt in diesem Jahr

22 Euro – im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Verdopplung. „Ursprünglich sollte der Betrag auf 33 Euro erhöht werden, das wäre angesichts der guten Geschäftsbilanz aber schwer zu vermitteln gewesen“, meint Wüst. Zuvor war die Gebühr mehr als zehn Jahre lang nicht erhöht worden. Derzeit spart das Festkomitee jedoch reichlich Geld für das eigene Jubiläum, denn 2023 soll das 200-jährige Bestehen groß gefeiert werden. „Die Menschen der Stadt sollen einbezogen werden“, sagt Wüst. Mit anderen Worten: Es wird teuer für das Festkomitee. Doch als gemeinnützige Gesellschaft darf das Festkomitee auch keine großen Reichtümer anhäufen.

Mehr als hunderttausend Euro für den Rettungsdienst

109.000 Euro zahlt das Festkomitee für den Einsatz der Sanitätsdienste, die sich bei den Schull- un Veedelszöch am Karnevalssonntag und beim Rosenmontagszug um hilfsbedürftige Jecke kümmern. Den Sonntagszug organisieren zwar die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums, doch das Festkomitee übernimmt die Sanitätskosten – sozusagen als Geschenk an die Veedelsvereine und Schulen, die an diesem Tag durch die Stadt ziehen. Weitere

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115.000 Euro fallen für Toilettenanlagen und Klohäuschen an, die entlang des Zugwegs aufgestellt werden. Hinzu kommen

156.000 Euro für private Sicherheitsdienste, die Absperrungen und Zugänge bewachen. Die Kosten hierfür sind allein im vergangenen Jahr um 60 000 Euro gestiegen – eine Auswirkung der verschärften Sicherheitsvorkehrungen, resultierend aus der latenten Terrorgefahr.

96.000 Euro kostet darüber hinaus das Aufstellen von Absperrgittern durch private Firmen. Früher wurde diese Aufgabe laut Festkomitee stets von den Abfallwirtschaftsbetrieben übernommen, also indirekt von der Stadt. Diese Zeiten sind längst vorbei.

Persiflagewagen zum Preis eines Hauses

304.000 Euro lässt sich das Festkomitee den Bau der Persiflagewagen kosten, die im Rosenmontagszug durch die Stadt rollen. Schon seit einigen Wochen ist das Team der Wagenbauer in einer Halle am Maarweg beschäftigt. Die Wagen sind beliebte Foto- und Fernsehmotive, auch für den WDR, der seine Kameras am Severinskirchplatz aufgebaut hat und den Zug in voller Länger überträgt. Der Sender zahlt schätzungsweise rund

100.000 Euro für die Übertragung. Über die genaue Summe herrscht Stillschwiegen. Darüber hinaus zeigt der WDR die Proklamation des Dreigestirns und die Fernsehsitzung, die am Abend des Rosenmontag ausgestrahlt wird. Die 12 000 Teilnehmer des Zugs werfen übrigens auch dieses Jahr wieder rund

300 Tonnen Süßigkeiten in die Menge, hinzu kommen etwa 300 000 Strüßjer. Sein Wurfmaterial zahlt jeder Karnevalist selbst, dabei kommen zwischen 300 und 1000 Euro zusammen. Ein teures Vergnügen.