Kölner Karneval 2023So soll die Prinzenproklamation in dieser Session ablaufen

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Das Publikum wirft Konfetti auf der „Pripro“ im Jahr 2016.

Jubel und Trubel vor Publikum wie hier bei der „Pripro“ im Jahr 2016 fehlten in den vergangenen zwei Jahren.

Mit der Proklamation erlebt der Karneval die heiß ersehnte Rückkehr des Sitzungskarnevals, auf den die Jecken wegen der Pandemie zwei Jahre lang verzichtet haben. Was die Zuschauer erwartet, zeigt unser Überblick.

Der 6. Januar gehört traditionell Caspar, Melchior und Balthasar, bekannt als die Heiligen drei Könige. Der Dreikönigstag 2023 wird in wenigen Wochen jedoch auch ein besonderer Feiertag für Prinz Boris I., Bauer Marco und Jungfrau Agrippina sein. Aus den Händen der Oberbürgermeisterin wird das Dreigestirn die Insignien der närrischen Macht empfangen – Pritsche, Stadtschlüssel und Spiegel. Mit der Proklamation erlebt der Karneval in seinem Jubiläumsjahr jedoch auch die heiß ersehnte Rückkehr des Sitzungskarnevals, auf den die Jecken wegen der Pandemie zwei Jahre lang verzichtet haben.

Hochkarätiges Programm mit einem Hauch Klassik

Erstmals wird der ukrainische Violinist Aleksey Semenenko im Gürzenich auf der Bühne stehen und den Karneval mit einem Hauch Klassik bereichern. Zwar führen ihn seine Auftritte als Kammermusiker und Solist auf die großen Bühnen in Europa und auch in den USA, jedoch ist auch Köln ein Stück Heimat für den 1988 in Odessa geborenen Musiker. Sein Konzertexamen-Studium hat er in Köln absolviert, sein Kammermusikstudium folgte ebenfalls an der Kölner Musikhochschule. Auch im Gürzenich wird er auf einer Stradivari-Geige aus dem Jahr 1699 spielen, die dem Ausnahmetalent von der Deutschen Stiftung Musikleben zur Verfügung gestellt wurde.

Das Festkomitee hat stets angekündigt, zur 200-Jahr-Feier des Kölner Karnevals ein hochklassiges Programm bieten zu wollen, für die Dramaturgie und Auswahl der Künstlerinnen und Künstler war auch dieses Mal wieder Dr. Joachim Wüst verantwortlich. Gerade erst war Wüst für sein grenzüberschreitendes Engagement für den Karneval mit dem Närrisch-Europäischen Förderpreis ausgezeichnet worden. Auch das Redner-Trio „Herrengedeck“ mit Volker Weininger, Jörg P. Weber und Martin Schopps wird wieder zu sehen sein. Erstmals waren sie in der vergangenen Session gemeinsam aufgetreten, weil ihr Zeitplan dies durch den Ausfall des Sitzungskarnevals erlaubt hatte. Ihre Premiere als Trio hatten sie bei der Proklamation 2022 gegeben, die als reine Fernsehproduktion entstanden war.

Ausschließlich geladene Gäste sind dabei

Zu den Geheimnissen der Proklamation gehört stets die Frage, wer die Festrede halten darf. Dieses Mal wird Bernd Stelter in der Bütt zu sehen sein, allerdings dürfte auch das „Herrengedeck“ gewohnt bissig das Weltgeschehen und den Karneval unter die Lupe nehmen. Im Gürzenich werden 1300 geladene Gäste feiern, Karten gibt es nicht zu kaufen, das Festkomitee wählt das Publikum aus. Für Schlagzeilen hatte bereits die Nicht-Einladung von Rainer Maria Kardinal Woelki gesorgt, der schon mehrfach im Saal mitgefeiert hatte.

Musikalisch setzt das Festkomitee auf bewährte Klänge. Die Bläck Fööss werden erstmals ohne die Gründungsmitglieder Erry Stoklosa und Bömmel Lückertah auf der Bühne stehen, denn für beide wird das Silvesterkonzert in der Lanxess-Arena der letzte Auftritt mit der Band sein. Klüngelköpp, Paveier und Kasalla werden spielen, ebenso die Musiker von Brings. Die Band wird im Sommer zwei Konzerte mit dem Bonner Beethoven-Orchester auf dem Roncalliplatz spielen. Ob Teile des Beethoven-Orchesters auch bei der Proklamation dabei sein werden, ist noch nicht bekannt. Das Festkomitee und der WDR, der die Proklamation überträgt, haben jedoch Überraschungen angekündigt.

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