Die Nachfrage für die unterhaltsame Mischung aus Karnevalssitzung und einer öffentlichen Mitgliederversammlung steigt Jahr für Jahr.
„Falafel & Kölsch“Warum die Kölsche Kippa Köpp ins Maritim umziehen
Als weltweit einzige jüdische Karnevalsgesellschaft können die Kölsche Kippa Köpp auf eine echte Erfolgsgeschichte zurückblicken. 2017 gegründet, präsentierte man zwei Jahre später mit „Falafel & Kölsch“ im Saal der jüdischen Synagogengemeinde an der Roonstraße das erste eigene Veranstaltungsformat — eine unterhaltsame Mischung aus einer Karnevalssitzung und einer öffentlichen Mitgliederversammlung. Auch die Kneipensitzung am 16. Februar im Stapelhaus geht in ihre dritte Runde und ist bereits fast ausverkauft.
Inzwischen ist die Nachfrage bei „Falafel & Kölsch“ so groß geworden, dass man sich dazu entschied, die Roonstraße zu verlassen und im kleinen Saal des Maritim-Hotels am Heumarkt zu feiern. „Wir haben alleine schon 225 Mitglieder und im Saal der Synagogengemeinde ist nur Platz für 200 Menschen, daher haben wir uns für den Umzug ins Maritim entschieden, wo bis zu 400 Besucher Platz finden können“, erklärt Präsident Aaron Knappstein, der sich in der aktuellen Session über 54 Neuzugänge, darunter neun neue aktive Mitglieder, freuen kann. Auch für die kommenden beiden Jahre hat die Karnevalsgesellschaft das Maritim bereits fest gebucht.
Nachdem die Kölsche Kippa Köpp im Vorjahr mit ihrer Plagge, dem neuen Garniter, einem blauen Gehrock mit Weste und Scherpe, als neues Outfit und dem ersten eigenen Sessionsorden bereits viele Innovationen präsentiert hatten, kommt in dieser Session mit dem eigenen Chor wieder etwas Neues hinzu. 15 Mitglieder zählt die Gemeinschaft der jecken Sänger, die bei „Falafel & Kölsch“ am gestrigen Sonntag erfolgreich ihren ersten Bühnenauftritt absolvierten.
Kölsche Kippa Köpp: Auch eigenes Orchester wäre möglich
„Es gab den Wunsch bei uns, sich musikalisch zu betätigen. Der Chor ist dazu die Keimzelle, auch ein eigenes kleines Orchester ist bei uns nicht ausgeschlossen, da viele in der Gesellschaft Instrumente spielen. Für unsere Gäste von Jan von Werth haben wir extra deren Lied einstudiert, um dem Traditionskorps zu seinem 100-jährigen Bestehen zu gratulieren“, sagt Miriam Hejl, die den Chor zusammen mit Kerstin Fischer leitet. Zum Repertoire gehört natürlich auch die eigene Hymne „Shalom-Alaaf!“ von Rolly Brings.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Reiterkorps in diesem Jahr hatte sich auch Präsident Aaron Knappstein auf der Bühne etwas einfallen lassen – er trug den Hut der Jan-von-Werth-Uniform inklusive der langhaarigen Perücke. Zu den Gästen im Saal zählte Erika Döring, die Tochter von Karl Wilhelm Döring, eines der Gründungsmitglieder von Jan von Werth. „Zu den Gründungsmitgliedern zählte auch Dörings guter Freund Mauritz Samson, er ging als Jude in der NS-Zeit in den Untergrund und wurde 1940 in Plötzensee hingerichtet“, berichtet Knappstein.