Das Album enthält sieben ältere Songs aus den vergangenen Jahren und sieben Neuerscheinungen.
Club Bahnhof EhrenfeldStadtrand veröffentlicht Album „Kapitel Eins“
Bei kölscher Musik denken viele automatisch an Karneval. Dass die kölsche Musik aber auch mehr als das sein kann, will die Band Stadtrand unter Beweis stellen: „Karneval bedeutet Kölsch, aber Kölsch bedeutet nicht nur Karneval“ lautet das Motto der Musikgruppe.
Die sechs Jungs um Frontmann Roman Lob haben sich schon lange einen festen Platz in der Kölner Musikszene gesichert. Der Durchbruch gelang mit dem Titel „Orjenal“, beim Kneipenpublikum von Loss mer singe kam im Frühjahr auch der Sessionstitel „Ahle Kess“ gut an und verpasste nur knapp das Siegertreppchen. Am Donnerstagabend feierte Lob gemeinsam mit Marco Lehnertz (Keyboard), Tim Dönges (Gitarre), Tommy Mesenhall (Schlagzeug), Christoph Zimmermann (Gitarre) und Peter Geschwandtner (Bass) im Club Bahnhof Ehrenfeld die Veröffentlichung ihres ersten Albums mit dem Namen „Kapitel Eins“.
Das Album enthält acht ältere Songs („Wenn do laachs“, „Uns jeiht et joot“ oder „Alles för die Liebe“) aus den vergangenen Jahren und sechs Neuerscheinungen. Schon lange habe die Band mit dem Gedanken gespielt, ein Studioalbum auf den Markt zu bringen, erzählt Roman Lob auf der Bühne des CBE. Nach fast zehn Jahren Band-Bestehen hätten die Musiker nun ihren Mut zusammen genommen. „Da CDs momentan gut verkauft werden, haben wir nach langer Überlegung gesagt, wir machen’s“, erzählt der Frontmann.
Roman Lob: vom ESC zum Kölsch-Rock
Lob ist das Gesicht von Stadtrand. Einem großen Publikum wurde er durch seine Teilnahme am Eurovision Song Contest im Jahr 2012 in Baku bekannt. Mit dem Song „Standing Still“ belegte er den (aus heutiger Sicht überragenden) achten Platz und erlangte mit über 150.000 verkauften Tonträgern Goldstatus. Im selben Jahr veröffentlichte Lob sein erstes Studioalbum „Changes“. 2014 gründete er gemeinsam mit fünf weiteren Musikern die Band Stadtrand. „Teilweise kennen wir uns schon seit dem Kindergarten“, erzählt Lob. „Unsere Band ist quasi aus einer Freundschaft entstanden.“ Kein Zufall also, dass die 2019 erschienene EP den Namen „Fründschaff“ trägt.
Das Album ist nun die nächste Entwicklungsstufe der Band. Musikalisch ist „Kapitel Eins“ eine gelungene Mischung aus rockigen und gefühlvollen Nummern. Oder wie die Band es selbst beschreibt: „Musik för et Hätz und Musik zum Fiere.“ Als Sessionstitel schickt die Band in diesem Jahr „En kölsches Leed“ mit eingängigem „Da dada da, dada da“-Part ins Rennen. Das tanzbare „Kölsche Ballerina“ kommt bei den Fans der Band genauso gut an wie das emotionale „Wunder“. Dass die Musiker nicht nur Bandkollegen sind, wird deutlich, wenn man sie auf der Bühne miteinander erlebt. In einem harmonischen, authentischen Miteinander bringt die Truppe gute Laune auf die Bühne.
Im Gewölbe vom Clubbahnhof wird dementsprechend getanzt, geschunkelt, laut mitgesungen und in Erinnerungen geschwelgt. Die Songs handeln von Heimatsgefühl, Liebe und - natürlich - von Köln. „Ich glaube, das ist der schönste Abend, den wir hier als Band erleben dürfen“, sagt Roman Lob zum Publikum. Das Album sei für die Künstler ein echter Meilenstein in ihrer Musikkarriere.