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Besuch im EU-ParlamentKölner Dreigestirn bringt den Karneval nach Brüssel

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Kurze Stärkung: Unweit des Atomiums in Brüssel bestellte sich das Kölner Dreigestirn die landestypischen Fritten.

Kurze Stärkung: Unweit des Atomiums in Brüssel bestellte sich das Kölner Dreigestirn die landestypischen Fritten.

Auslandsreisen im Sinne der kölschen Diplomatie haben Tradition im Kölner Karneval. Am Montag unternahm das Kölner Dreigestirn eine Tagestour nach Brüssel und Eupen.

Die Begrüßung durch Katarina Barley, Vizepräsidentin des EU-Parlaments, fällt beinah euphorisch aus. „Ihr bringt Freude und Leben hier rein. Wobei wir hier mit 27 Nationen arbeiten und ein sehr diverser Haufen sind“, meint die Kölner SPD-Politikerin beim Besuch des Kölner Dreigestirns und einer Delegation des Festkomitees am Montag in Brüssel. Der Kölner Abgeordnete Axel Voss (CDU) hatte die karnevalistische Reisegruppe empfangen und durch das Parlamentsgebäude geführt -einschließlich eines weiten Blicks über die Dächer der belgischen Hauptstadt.

Empfang im Parlamentsgebäude

Kurze Reisen oder diplomatische Tagesausflüge sind schon seit einigen Jahren fester Bestandteil der Session. Voriges Jahr hatte das Trifolium der KG Treuer Husar den Bundestag in Berlin besucht, im Jubiläumsjahr 2023 war das Dreigestirn der Roten Funken zum Karneval nach Venedig geflogen. „Ich freue mich sehr, dass wir nach dem deutschen Parlament 2024 in diesem Jahr auch das Europäische Parlament besuchen können. Das zeigt, welche Rolle der Karneval auch im europäischen Verständnis spielt. Die internationale Verständigung ist für den Erhalt unserer jecken Tradition unverzichtbar“, sagte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. Im Hause des Festkomitees in Braunsfeld befindet sich inzwischen auch die Geschäftsstelle der Närrischen Europäischen Gemeinschaft (NEG).

Reise nach Brüssel, Kölner Dreigestirn der Stattgarde im Europaparlament mit Katarina Barley (l.) und Axel Voss (2.v.l.).

Reise nach Brüssel, Kölner Dreigestirn der Stattgarde im Europaparlament mit Katarina Barley (l.) und Axel Voss (2.v.l.).

Die Karnevalisten waren am Montagmorgen nach Brüssel aufgebrochen, denn montags ist im Kölner Karneval traditionell sitzungsfrei. „Der Besuch beeindruckt mich. Es ist erschreckend, welche Meinungen gegen Minderheiten auch hier im Parlament von rechten Gruppierungen teilweise geäußert werden. Unsere Themen sind bunte Vielfalt, Freiheit und Demokratie“, meint Prinz René Klöver. Bauer Michael Samm nennt den Besuch einen „ergreifenden Moment“. Als Dankeschön für dem Empfang in Brüssel revanchierte sich das Dreigestirn bei Katarina Barley mit einer Einladung zum „Captain“s Dinner“ der Stattgarde im November.

Beim Spaziergang durch Brüssel erntete das Dreigestirn viele neugierige Blicke. „Die Reaktionen sind aber durchweg positiv, auch wenn wir bei manchen Menschen für Irritation sorgen“, stellt Jungfrau Marlis fest. Am Nachmittag unternahm die Kölner Abordnung einen Abstecher ins grenznahe Eupen, dem Regierungssitz der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG) Belgiens. Vor Ort empfingen Prinz Samuel I. und der Ministerpräsident der Gemeinschaft, Oliver Paasch, die Gruppe aus Köln.