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Zwei Auftritte und ein Safari-TripDie Rabaue zu Gast beim Karneval in Namibia

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Die Gäste aus der Karnevalshochburg: Die Rabaue auf der Bühne in der namibischen Hauptstadt Windhoek.

Die Gäste aus der Karnevalshochburg: Die Rabaue auf der Bühne in der namibischen Hauptstadt Windhoek.

71 Jahre lang gibt es den Karneval in der Hauptstadt Windhoek bereits. Die Veranstaltungen sind stark deutsch geprägt, sind aber auch eine Brücke zwischen den Kulturen.

Nach der Session in Köln ist vor der Session in Namibia. In Namibia? Ja. Denn deutsche Auswanderer brachten den Karneval bereits Anfang des 20. Jahrhunderts in das Land im Süden Afrikas. Die größte Karnevalsgesellschaft des Landes ist der „Windhoek Karneval“ in der Hauptstadt Windhoek, der bereits seit Jahrzehnten gute Kontakte in die Karnevalshochburgen Deutschlands pflegt. Anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Gesellschaft waren im vergangenen Jahr die Höhner zu Gast – und erfüllten den Karnevalisten dort einen großen Traum. Auch das Colonia Duett, Marie-Luise Nikuta oder die Räuber standen schon in Windhoek auf der Bühne. In diesem Jahr traten die Rabaue die Reise vom über 8000 Kilometer entfernten Köln nach Namibia an.

Am Donnerstag trat die Kölner Band beim Prinzenball auf, am Freitag folgte an gleicher Stelle im Sport Klub Windhoek der Auftritt auf der Prunksitzung. „Die Stimmung war toll. Die Leute waren total dankbar, dass wir da waren und die Reise aus Köln angetreten sind“, sagt Rabaue-Bassist Benjamin Weissert. Im weiteren Programm trat eine eigene Tanzgruppe aus Windhoek auf, eher angelehnt an den Mainzer Gardetanz. Eine Band aus Eschweiler übernahm die Rolle der Saalkapelle. Die Veranstaltungen seien „wahnsinnig liebevoll und mit viel Herz“ gestaltet, sagt Weissert. Die komplette Sitzung spiele sich auf Deutsch ab, lokale Büttenredner spielten immer wieder aber auch mit regionalen Dialekten, berichtet Weissert. So ist der Karneval in Namibia auch eine Brücke zwischen den Kulturen, in der mit den Jahren auch die namibische Kultur eine immer größere Rolle spielte.

Karneval in Namibia: Prinzenpaar statt Dreigestirn

Eine Besonderheit gegenüber dem Kölner Karneval: Statt dem Dreigestirn gibt es ein Prinzenpaar, das bis zum Einmarsch in den Saal, so gut es geht, geheim gehalten wird. Auf gewisse Weise gibt es dann aber doch ein Dreigestirn: in Form des erwachsenen Prinzenpaars, des Kinderprinzenpaars und des Jugendprinzenpaars. „Das Prinzenpaar war während der Session auch in Köln zu Gast. Da durften wir es bereits kennenlernen“, sagt Weissert. „Insgesamt sind die Karnevalisten aus Namibia eine ganz tolle Community.“ Beim Straßenumzug am Samstag präsentiert sich der Windhoeker Karneval schließlich auch der Öffentlichkeit, die nicht so viel Berührung mit dem stark deutsch geprägten Brauchtum hat.

Auch abseits der beiden Auftritte nutzte die Band die Reise für außergewöhnliche Erlebnisse. Dazu gehörte auch der Safari-Trip in den Etosha-Nationalpark, inklusive Löwensichtung. Dafür ging es acht Stunden lang durch die extrem dünn besiedelte namibische Landschaft. „Das beeindruckendste in Namibia ist die Natur. Das ist einfach unglaublich“, sagt Weissert. Dazu kämen viele kulturelle Eindrücke und ein toller Austausch mit den Einheimischen. „Die Gastfreundschaft war überall sehr groß.“ Zwei Tage lang schaute sich die Band auch die Hauptstadt Windhoek an.

Am Montag landen die Rabaue wieder in Deutschland, danach steht ab dem 5. April direkt der nächste Höhepunkt an: die „Kölsche Woche“ in Hintertux im Zillertal. Dort treten neben den Rabaue auch die Bläck Fööss, die Paveier und die Räuber auf.