Mit 7500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bleibt die Größe der diesjährigen Schull- un Veedelszöch aber wie in den Vorjahren.
KarnevalssonntagWeniger Gruppen bei den Schull- un Veedelszöch
Als am Dienstag um 16.51 Uhr die offizielle Genehmigung der Stadt Köln für die Schull- un Veedelszöch für kommenden Sonntag erteilt wurde, war einer ganz besonders erleichtert: Jörg Scheider ist der neue Zugleiter der Schull- und Veedelszöch, er beerbt den langjährigen Zugleiter Willi Stoffel. In diesem Jahr sind es wieder rund 7500 Teilnehmende am Zug durch die Stadt. „36 Schulen und 43 Veedelsvereine“, sagt Scheider auf der traditionellen Pressekonferenz vor den Zöch. In diesem Jahr sei ein leichter Rückgang bei den Gruppen zu verzeichnen. Um die Teilnehmerzahlen aus den vergangenen Jahren beizubehalten, sei deshalb die maximale Teilnehmerzahl innerhalb der Gruppen erhöht worden: von 60 auf 100. „Das Angebot wurde stark genutzt“, so Scheider.
Es geht nur, wenn alle mit anpacken: Die Veranstalter der Schull- un Veedelszöch, die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums, sind auf Sponsoren angewiesen, vor allem bei Logistik und Wurfmaterial. Fast 200 Ehrenamtliche begleiten den Zug als Ordner. In diesem Jahr waren Sonderspenden außer der Reihe besonders wichtig. „Wir haben 20 Prozent mehr Kosten als in den vergangenen Jahren“, sagt Bernhard Conin, Vorsitzender der Freunde und Förderer. Auch durch neue gesetzliche Auflagen habe man im Bereich Sicherheit rund 50 Prozent mehr Kosten, bei der Technik seien es sogar 60 Prozent. „Wir sind aber so stark, dass wir das wuppen können“, sagt Conin zuversichtlich.
Drei neue Veedelsgruppen dabei
Der Zugweg ist traditionell der des Rosenmontagszugs, 2024 startet er wieder an der Severinstorburg. Bei den 36 Schulen aus allen neun Stadtbezirken sind alle Schulformen vertreten - im Vorjahr waren es noch 41. 3800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sowie 530 Musiker aus den Reihen der Schulen. „Es wird laut, bunt und schön“, verspricht Petra Vianden, Schulrätin im Kölner Schulamt und „Generalistin Generale Brauchtum“ für die Schull- un Veedelszöch. Die Themen der Schulen seien auch in diesem Jahr vielfältig: Es gehe um Schulpolitik, den Zustand der Gebäude, ums Klima und um „kölsche“ Intelligenz. „Auch der Decke Pitter ist in seinem Jubiläumsjahr dabei“, so Vianden.
Unter den 43 Veedelsvereinen (Vorjahr: 46) mit rund 2700 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind auch drei neue Gruppen. Eine von ihnen ist die Kinderoper Köln: Ausgestattet sind sie mit Kostümen aus vergangenen Kinderoper-Produktionen. Der von den Bühnen-Werkstätten umgebaute Festwagen ist normalerweise in der Inszenierung der Puccini-Oper „Turandot“ zu sehen. Neu mit dabei ist auch der Frauenverein Kölsche Kamellcher - die den wohl jüngsten Zugteilnehmer im Alter von zehn Monaten dabei haben. „Und ein paar Schwangere gehen auch mit“, verrät eine Teilnehmerin. Auch für die Veedelsfründe vum Pantaleon ist es das erste Mal bei den Schull- un Veedelszöch, die extra leuchtende Kostüme angefertigt haben.
Jury entscheidet über Teilnahme am Rosenmontagszug
Die sind oft extravagant. Denn: Zwei Veedelsvereine können sich wie immer am Sonntagabend über die Zusage für die Teilnahme am Rosenmontagszug freuen. Eine Jury entscheidet über den Originalitätspreis, der Vorstand der Freunde und Förderer und die Zugleitung über das beste Kostüm. Neu ist in diesem Jahr: Die Vorjahresgewinner sind von der Wertung im kommenden Jahr ausgeschlossen. Das sei vor allem für kleinere Vereine fair, so Bernhard Conin.